Führung durch das Behr-Anwesen zum Tag des offenen Denkmals

Berg am Laim · Global Player mit Historie

Zum Tag des offenen Denkmals führt der Stadtteilhistoriker Erich Kasberger durch das Behr-Anwesen. Vor rund 65 Jahren war der heute kleinste Park des Viertels ein Natur-Idyll mit Badesee. Foto: Hirt, Volk-Verlag

Berg am Laim · »Vergangenheit aufgedeckt – Archäologie und Bauforschung« unter diesem Motto steht der diesjährige Tag des offenen Denkmals am 14. September. Auch in Berg am Laim finden verschiedene Führungen statt, die historische Bauwerke im Viertel näher unter die Lupe nehmen.

»Um 15 Uhr werde ich dieses Jahr über das ›Behr-Anwesen‹ referieren und den Weg von der Behr-Villa, zur Behr-Fabrik bis in die heutige Zeit darstellen«, sagt Erich Kasberger. Treffpunkt für diese Führung ist in der Baumkirchner Straße am Grünen Markt.

Der Stadtteilhistoriker hat sich in seinem Buch »Berg am Laim – Von den Siedlungsanfängen zum modernen Stadtteil Münchens« bereits umfassend mit dem 14. Stadtbezirk beschäftigt. Darunter auch mit der flächenmäßig wohl kleinsten Grünanlage des Stadtteils. Der sogenannte »Behrpark« im alten Ortskern Berg am Laims liegt zwischen Baumkirchner und Bertschstraße. Aber woher hat der Park eigentlich seinen Namen?

»1917 kaufte Jakob Behr das Anwesen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die »Behr-Villa« mit Nebengebäude Sitz der Maschinenfabrik der Familie«, berichtet Kasberger. Aber das ist natürlich noch lang nicht alles, was der Buchautor über die Historie des Parks und die Fabrik zu berichten hat.

»Zu Beginn werde ich die Besucher einladen mit mir auf eine kleine Zeitreise zu gehen«, freut sich Kasberger. Los geht’s mit der Zeit um 1900, als Johann Nepomuk Kreiller und seine Frau Amalie den heutigen Behr-Park als Geldanlage kauften und die spätere Behr-Villa errichteten. »Ich habe spannende Neuigkeiten zu den Kreillers in Erfahrung bringen können«, verspricht Kasberger.

Weiter geht die historische Führung mit einem Rundgang durch den Park. Höhepunkt der Führung ist für Kasberger die Besichtigung der Behr-Fabrik, die der heutige Junior-Chef leiten wird. Denn mit Spezialanfertigungen ist der Familienbetrieb im globalen Wettbewerb äußerst erfolgreich. »Vielleicht liegt das auch daran, dass der nunmehr 80-jährige Seniorchef immer noch im Büro zu finden ist«, schmunzelt Kasberger.

Von geringerem globalem Interesse, dafür umso wichtiger für die Bewohner des 14. Stadtbezirks sind die beiden historischen Kirchen St. Michael und St. Stephan. Und deshalb finden auch beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals in beiden Gotteshäusern Führungen statt. Um 14 Uhr referiert Dr. Rainer Wagner über den spätgotischen Bau von St. Stephan in der Baumkirchner Straße 45, der sonst nur an Ostern und Allerheiligen geöffnet ist. Über das Gebäude der ehemaligen Hofmark und die Rokokokirche St. Michael weiß Dr. Christl Knauer viel zu berichten. Sie beschreibt die Nutzung der Gebäude im Wandel der Zeit. Die Führung beginnt um 13.30 Uhr am Johann-Michael-Fischer-Platz 2.

Weitere Infos und Termine zum Tag des offenen Denkmals sowie mehr lokale Termine gibt es unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.

Artikel vom 09.09.2008
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