Vor dem Schulstart: Bürgerinitiative »Pro Realschule Poing« lässt nicht locker

Poing · »Wir kämpfen weiter!«

Da soll sie hin die eigene Realschule für Poing – meinen die Initiatorinnen von Pro Realschule (v. li.) Claudia Demmel, Sonja Schoenle und Tochter Veronika sowie Sandra Kerscher.	Foto: pt

Da soll sie hin die eigene Realschule für Poing – meinen die Initiatorinnen von Pro Realschule (v. li.) Claudia Demmel, Sonja Schoenle und Tochter Veronika sowie Sandra Kerscher. Foto: pt

Poing · Pro Realschule Poing nennt sich eine Bürgerinitiative (BI), die von drei engagierten Frauen gegründet wurde und deren Forderung – eine Realschule für Poing – immer mehr an Bedeutung gewinnt. Denn vor der Sommerpause erreichte die Bürger die wenig erfreuliche Nachricht, dass die Realschule Vaterstetten keine Schüler aus Poing mehr aufnehmen kann. »Poing braucht jetzt eine eigene Realschule!«, fordern Claudia Demmel, Sandra Kerscher und Sonja Schoenle.

Wohin nach der Grundschule? Die Wahl der Qual haben Poinger Eltern sicherlich nicht. Während in anderen Gemeinden den Kindern nach der Grundschule alle Türen offen stehen für weiterführende Schulen, ist die Auswahl für die Sprösslinge Poinger Eltern mehr als mager. Nachdem die Realschulen Vaterstetten, Aschheim und Erding aus allen Nähten platzen und einen Aufnahmestopp verhängt haben, bleibt Poinger Kindern nur noch die Realschule in Markt Schwaben.

Eine »Wahl«, die eine einzige Schule betrifft, dürfte schwer eine »Wahl« sein, meint Demmel. Und wie lange kann Markt Schwaben ihre freien Kapazitäten überhaupt noch aufrecht erhalten, fragt sich die Bürgerinitiative. Denn darüber scheiden sich die Geister jetzt schon: »Es sind immer wieder unterschiedliche Zahlen über das Platzangebot an der Markt Schwabener Realschule im Umlauf«, sagt Claudia Demmel. So hieße es, dass Markt Schwaben über 100 Plätze frei habe, andere Eltern meinten, die Schule sei mit 116 Schülern überbelegt. Was, wenn den Poinger Kindern dann doch die letzte Tür zugeschlagen wird?

Bislang hat das Kultusministerium sich darauf berufen, dass der Bedarf für eine eigene Schule nicht gegeben sei. Die BI ist angesichts des enormen Zuzuges an jungen Familien völlig anderer Meinung und hat vor einem Jahr eine spektakuläre Unterschriftenaktion gestartet. 1.800 Poinger Bürger bekundeten darin ihre Unterstützung. Um bildlich darzustellen welche Kinder künftig eine Realschule benötigen, haben sich etwa 200 Kinder aus den umliegenden Kindergärten zu einem Foto eingefunden. Außerdem sollen heuer auch noch rund 200 Kinder eingeschult werden. »Damit wurde auf eindrucksvolle Weise dargestellt, wie groß der Bedarf einer Realschule für Poing ist«, so die BI. Die Aktion fand auf dem Grundstück statt, das die Gemeinde für eine Realschule vorgesehen hat.

Gespannt wartet das BI-Team nun auf den Herbst. Denn Bürgermeister Alfred Hingerl hat einen Schulgipfel anberaumt, zu dem alle Betroffenen mit Vertretern aus dem Kultusministerium an einen Tisch sollen. Bis dahin liegen auch die aktuellen Schülerzahlen vor. Und vielleicht ist man dann dem großen Ziel einen Schritt näher gekommen – wenn auch die Kinder der Initiatorinnen längst erwachsen sind.

Petra Tränkel

Artikel vom 09.09.2008
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