Neue Wandbespannung für Alte Pinakothek

Maxvorstadt · Festliche Stimmung hält Einzug

Wandbespannung der Säle in der Alten Pinakothek – ab 13. September für die Öffentlichkeit zugänglich.	Foto: H. Koyupinar

Wandbespannung der Säle in der Alten Pinakothek – ab 13. September für die Öffentlichkeit zugänglich. Foto: H. Koyupinar

Maxvorstadt · Das Antlitz der Alten Pinakothek wird sich verändern, festliche Stimmung hält Einzug in eine der berühmtesten Gemäldegalerien der Welt. Am 13. September können die ersten drei Säle mit neuer Wandbespannung der Öffentlichkeit vorgestellt werden. In den folgenden Monaten werden weitere Räume der gesamten Suite im Obergeschoss der Alten Pinakothek neu gestaltet.

Der neue Farbklang hat eine historische Grundlage. Er greift zurück auf die Gestaltung der Säle, wie sie seit der Erbauungszeit der Alten Pinakothek und bis weit in das 20. Jahrhundert vorherrschend war. Schon für König Ludwig I. von Bayern und seinen Architekten Klenze bedeutete die Verwendung einer Wandbespannung alternierend in Rot und Grün die Weiterführung einer altehrwürdigen Überlieferung. Seit dem späten 16. Jahrhundert waren Altmeistergemälde zumeist auf diesen Farben präsentiert worden – und in vielen der großen Gemäldegalerien Europas, sei es in Florenz oder London, Madrid oder St. Petersburg, Paris oder Wien ist dies noch heute der Fall. Die Alte Pinakothek fügt sich somit wieder ein in die Tradition der eigenen Geschichte wie der vergleichbarer Institutionen.

Die neue Wandbespannung ersetzt den teils grauen, teils farblich bewusst reduzierten Samt, der während der Sanierung der Alten Pinakothek zwischen 1994 und 1998 eingebracht worden war. Gegenüber dem mittlerweile deutlich gealterten Samt bringt die Neubespannung nicht nur entschiedene Farbigkeit in die Räume, sondern auch einen deutlich spürbaren Qualitätssprung in Material und Verarbeitung mit sich. Dieser hat allerdings seinen Preis, den der Freistaat nicht schultern könnte.

Möglich war dieser finanzielle Kraftakt nur durch eine Privatinitiative, die mit Hilfe des Pinakothek-Vereins ins Leben gerufen wurde. Der »Verein zur Förderung der Alten und Neuen Pinaktohek München e. V.« war vor mehr als fünfzig Jahren gegründet worden, um bei Wiederaufbau und Ausstattung der kriegszerstörten Alten Pinakothek zu helfen; später erweiterte er sein Tätigkeitsfeld, um mit dem Ankauf von Kunstwerken die Sammlungen der Alten und später auch der Neuen Pinakothek zu bereichern. Nun hat der Pinakotheks-Verein sich einer seiner ursprünglichen Aufgaben zugewandt und lässt es sich selbst nicht nehmen, das Herzstück der Alten Pinakothek, den Rubens-Saal, mit roter Seide auszukleiden.

Artikel vom 03.09.2008
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