BA Berg am Laim kämpft für Lärmschutz am Innsbrucker Ring

Berg am Laim · »Schön wird’s wohl nie…«

Überdachte Ausfahrten zum Schutz vor Verkehrslärm am Leuchtenbergring wünscht sich nicht nur Robert Kulzer (SPD) vom BA Berg am Laim, sondern vor allem auch die Anwohner, die seit Jahrzehnten unter dem Lärm leiden.	Foto: ak

Überdachte Ausfahrten zum Schutz vor Verkehrslärm am Leuchtenbergring wünscht sich nicht nur Robert Kulzer (SPD) vom BA Berg am Laim, sondern vor allem auch die Anwohner, die seit Jahrzehnten unter dem Lärm leiden. Foto: ak

Berg am Laim · Im Sekundentakt rauschen die Autos vorbei, es stinkt nach Abgasen, der Verkehrslärm dröhnt. Rund 80.000 Fahrzeuge düsen täglich durch die Leuchtenberg-Unterführung, über den Innsbrucker Ring und die Ampfingstraße. Rund 45 Mal wird der Tagesmittelgrenzwert für Feinstaub überschritten. Auch die Lärmkarte der Landeshauptstadt München spricht eine eindeutige Sprache.

Im Bereich des Innsbrucker Rings wurde nach Messungen des Referats für Umwelt und Gesundheit der Maximalwert von 80 Dezibel erreicht. Grund genug für den Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14) den Antrag einer Anwohnerin zu einem verbesserten Lärmschutz in diesem Bereich zu unterstützen. »Konkret haben wir an die Stadt den Antrag gestellt, den offenen Trog zwischen Ampfingstraße und Leuchtenbergring sowie die beiden Ausfahrten am Südende des Innsbrucker Rings zu überdachen«, berichtet Robert Kulzer (SPD), Vorsitzender des Unterausschusses Planung im BA 14.

Die Stadtteilpolitiker wünschen sich eine Überdachung in Glas-Stahl-Bauweise analog zum Lärmschutz am Petuelring. »Gerade am offenen Trog zwischen Ampfingstraße und Leuchtenbergring wäre eine Überdachung sicherlich relativ einfach zu installieren und würde die Schallentwicklung an der sehr dichten Bebauung enorm verringern«, meint Kulzer.

Eine doppelte Verglasung der Wohnhäuser oder das Anbringen von Loggien lobt Kulzer, stellt für ihn aber nur eine »Notlösung« dar. Einen »zeitgemäßen Lärmschutz« erreiche man in diesem Bereich nur durch den Bau von Glas-Stahl-Konstruktionen. Dass der Tunnel am Innsbrucker Ring ohnehin nicht mehr den »modernen Anforderungen an ein Verkehrsbauwerk inmitten einer intensiv bebauten Wohngegend« genügt, sei ja durch die aktuellen Baumaßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes mehr als offensichtlich.

Als »brotlos« bezeichnet der Stadtteilpolitiker auch die momentane Praxis der Stadt, Wohngebäude als Lärmschutzmaßnahmen zu installieren. Schließlich stehe am Südende des Innsbrucker Rings Wohnbebauung, die bereits vor dem Ausbau des Mittleren Rings bestanden habe. So leiden beispielsweise die Anwohner der Annabrunner Straße, deren Wohnbereiche zum Innsbrucker Ring liegen, bereits seit Jahrzehnten unter Verkehrslärm und erhöhten Feinstaubbelastungen. »Nicht nur der Verkehr auf dem Mittleren Ring, sondern auch der tägliche Stau verursacht durch die Abbieger Richtung Berg-am-Laim-Straße belasten uns sehr«, ist von einer Anwohnerin zu hören.

Kurzfristige Hilfe kann die Berg-am-Laimerin jedoch nicht erwarten, da »Lärmsanierungen an einer bestehenden Straße« in das referatsübergreifende Projekt »Lärmaktionsplan« integriert werden – ist in einem Antwortschreiben der Stadt an den BA 14 zu lesen. Und die Behandlung dieses Plans im Stadtrat ist erst für das Frühjahr 2009 vorgesehen.

Dennoch zieht Kulzer eine positive Bilanz: »Wir haben mit diesem Antrag zumindest unseren Anspruch an einem erweiterten Lärmschutz in diesem Bereich kundgetan und die Stadt ist sicherlich auch bemüht uns entgegen zu kommen. Aber schöner wird’s hier wohl nie…« Andrea Koller

Artikel vom 02.09.2008
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