EHC München verliert mit 0:3 und 2:5

Pokal-Aus für die Münchner Kufencracks

Mit 2:5 verlor der EHC München am Sonntag vor heimischem Publikum gegen die Straubing Tigers. Damit ist das DEB-Pokal-Aus besiegelt. (Foto:hh)

Mit 2:5 verlor der EHC München am Sonntag vor heimischem Publikum gegen die Straubing Tigers. Damit ist das DEB-Pokal-Aus besiegelt. (Foto:hh)

Die Szenen, die dieses Spiel entschieden, ereigneten sich innerhalb weniger Minuten. Und doch erzählten sie ziemlich genau die Geschichte dieser Pokalbegegnung zwischen dem EHC München und den Straubing Tigers. In der 10. Minute hat der EHC nach zwei Zeitstrafen doppelte Überzahl gegen den DEL-Klub, doch er schaffte es partout nicht, sie in das Führungstor umzumünzen. Und kaum kehrt Bill Trew von der Strafbank aufs Eis zurück, schießt er auch schon das 1:0 für die Tigers. Zwei Minuten später hat München dann zwei Spieler in der Kühlbox - und kassiert prompt das 0:2 durch Brian Maloney.

Die Ereignisfolge spiegelte den Klassenunterschied der beiden Teams ziemlich genau wieder: Der Zweitligist aus München kann die goldene Gelegenheit nicht nutzen, der DEL-Klub tut es brutal effizient. Am Ende siegte Straubing am Sonntagabend mit 5:2 und besiegelte das Pokal-Aus der Münchner, das de facto aber schon vorher feststand: Am Vortag hatte der EHC nämlich auch das erste Gruppenspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 0:3 verloren. Trauerstimmung herrscht deshalb nicht beim EHC: „Wir haben uns gut verkauft“, bilanziert der Sportliche Leiter Christian Winkler. Gerade am Samstag habe man ein „sehr gutes Spiel hingelegt“ und eine Überraschung wäre drin gewesen. Im zweiten Drittel war man den Ingolstädtern da sogar überlegen und dicht dran, die Führung durch Rene Röthke auszugleichen. Doch stattdessen kassierte München ein Kontertor durch Jakub Ficenec (36.). Im Schlussdurchgang legte Higgins noch das 3:0 nach (48.). Die Tigers konnte das Team von Coach Pat Cortina am Tag danach nie in Bedrängnis bringen: Nach dem Doppelschlag im ersten Drittel erhöhten Trew zum zweiten (25.) sowie zweimal Sepp Lehner (33., 48.) sogar auf 5:0 für Straubing. Immerhin konnten Elvis Beslagic (55.) und Mark Heatley (58.) aber noch Ehrentreffer für den EHC beisteuern. Obwohl Straubing da schon merklich abgeschaltet hatte, „war das gut für die Psyche“ wie Manager Christian Winkler festhielt. Um die Erkenntnis, dass das Sonntagsspiel trotzdem schwächer war als die Partie gegen Ingolstadt, kam er aber nicht herum: „Da waren die Beine nach der Vorbereitung wohl doch etwas schwer.“ Trotzdem: Insgesamt könne auf die Leistung des EHC in den ersten beiden Pflichtspielen vor dem Saisonstart am 12. September aufgebaut werden. Ganz glücklich war Winkler dennoch nicht mit dem Pokalwochenende - was nicht an der Mannschaft lag, sondern an den Umständen des Pokals an sich. Der debütierte in diesem Jahr mit einem neuen Modus, mit dem der Deutsche Eishockey-Bund dem wenig beliebten Wettbewerb mehr Attraktivität verleihen wollte. Erreicht hat der Verband aus Winklers Sicht das Gegenteil. Die neu eingeführte Gruppenphase, bei der von vier Teams nur eines weiterkommt, ist kaum für die Überraschungen gut, aus denen der Pokal für die unterklassigen Teams seinen Reiz bezieht. Darum findet Winkler die neuen Regularien „unglücklich“. Mehr Zuschauer lockt der reformierte Pokal auch nicht an: Der EHC ist mit 1650 Fans im ersten und 1250 im zweiten Spiel zwar „ganz gut weggekommen“, wie Winkler meint: „Anderswo aber sind die Zuschauerzahlen richtig eingebrochen.“

Martin Hoffmann

Artikel vom 01.09.2008
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