Mehr Geld für Jugendtreff und Gemeindehalle

Feldkirchen · Mehrkosten für Sanierung

Mängel in der Bausubstanz verteuern die Sanierung der Gemeindehalle und des »Upstairs« – Jugendtreffs.	 Foto: AK

Mängel in der Bausubstanz verteuern die Sanierung der Gemeindehalle und des »Upstairs« – Jugendtreffs. Foto: AK

Feldkirchen · Einstimmig genehmigte der Gemeinderat Feldkirchen 180.000 Euro überplanmäßige Ausgaben für die Sanierung des Jugendtreffs Upstairs und die Lüftung der Gemeindehalle. Die Mehrkosten können durch Mindestausgaben bei der Zuführung in den Vermögenshaushalt an einer anderen Haushaltsstelle gedeckt werden.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Sanierung des Upstairs und die Belüftung der Gemeindehalle nun auf 660.881,54 Euro zuzüglich 17.505,35 Euro allgemeine Unterhaltskosten für unter anderem drei Versitzgruben, Trennvorhang und Wartungen.

»180.000 Euro ist sehr viel Geld. Wie konnte das passieren?«, erkundigte sich Werner Schamberger (CSU) bei der Sitzung des Gemeinderates. Paul Wimmer, Bauleiter der Gemeinde, berichtete daraufhin von Mängeln, die erst nach und nach aufgetaucht seien und nur eher entdeckt werden hätten können, wenn man z. B. alle Decken entfernt hätte. Dann allerdings hätten die Räumlichkeiten für etwa ein Jahr gesperrt werden müssen.

Außerdem seien nicht alle Mehrkosten auf versteckte Mängel zurück zu führen. Auch die enormen Preissteigerungen auf dem Markt sowie erhöhte Kosten bei dem allgemeinen Unterhalt hätten die Kosten in die Höhe getrieben. Angesichts der aufgedeckten Mängel stellt Franz Golibrzuch (UWV) fest: »Früher wurde auf gut bayerisch Schindluder getrieben. Die ordnungsgemäße Ausführung hätte damals geprüft werden müssen. Jetzt müssen wir nicht über die Bau-Fehler von damals diskutieren.«

Dass es heutzutage anders läuft, wurde von Seiten der Gemeinde versichert. Mit Fotodokumentationen, Protokollen, Bauabnahmen, Kontrollen der Bauleitung und anderen Maßnahmen würde auf die korrekte Ausführung bei Bauarbeiten geachtet.

Während der Sanierungsarbeiten war beim Öffnen der Decken festgestellt worden, dass jeglicher Brandschutz fehlt. Dieser Brandschutz hätte eigentlich bei der Errichtung des Gebäudes in den 70er-Jahren ausgeführt werden müssen. Mängel zeigten sich auch bei der Dachentwässerung mit unter anderem undichten Stellen, falscher Isolierung und dadurch verursachter Tauwasserbildung. Immer wieder musste während der Sanierung umgeplant werden, wie etwa bei der Lüftungsführung wegen der Träger und der Dachentwässerung.

Daraufhin musste auch bei anderen Gewerken umgeplant und neu reagiert werden. Beispiel hierfür sind die freitragenden Brandschutzdecken in den Rettungsgängen, für die jede einzelne Lampe brandschutztechnisch verschlossen oder zusätzliche Brandschutzklappen eingebaut werden mussten. Hoher Aufwand ergab sich auch bei den Baumeisterarbeiten, weil alle Anschlüsse von Wand an Decke, von Wand an Stütze sowie zu den Fluchtwegen aller Räume brandschutztechnisch mangelhaft waren. Deshalb mussten in Kleinstarbeit alle Fugen ausgestopft und jede Menge Putz ergänzt werden.

Ohne Beseitigung aller entdeckten Mängel hätte für die Nutzer eine erhebliche Gefahr bestanden.

Artikel vom 26.08.2008
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