Rentner hielt mutmaßlich Frau gefangen und wurde später vom Zug überrollt

Fasanerie/Unterschleißheim · Familien-Drama mit tödlichem Ausgang

Fasanerie/Unterschleißheim · Ein Familiendrama nahm am vergangenen Freitag in Unterschleißheim seinen Anfang – und fand mit dem Tod des 66-jährigen Mannes beim S-Bahnhof Fasanerie am Samstag seinen vorläufigen tragischen Abschluss.

Am Freitag, 22. August kam gegen 10.25 Uhr eine 60-jährige Frau in einen Laden im Zentrum von Unterschleißheim und teilte aufgeregt mit, dass sie von ihrem 66-jährigen Ex-Lebensgefährten mehrere Tage lang in einer Wohnung festgehalten und misshandelt worden sei. In einem unbeobachteten Moment sei ihr die Flucht gelungen. Der Mann befände sich noch in der Wohnung. Ihr gegenüber habe er angekündigt, von seiner Schusswaffe Gebrauch zu machen, falls die Polizei kommen sollte. Vom Geschäft aus erfuhr die Polizei den Sachverhalt. Einsatzkräfte umstellten den Gebäudekomplex, in dem sich die Wohnung des mutmaßlichen Täters befindet.

Feuerwehr und Rettungsdienst kamen hinzu. Gegen 13.30 Uhr wurde die Wohnung von Spezialeinsatzkräften geöffnet und durchsucht. Der Mann war aber nicht in der Wohnung. Eine Fahndung nach dem 66-Jährigen und einem eventuell von ihm benutzten Fahrzeug, einem grauen Ford Fiesta mit Hamburger Kennzeichen, wurde eingeleitet, die 60-jährige Frau bei der Kriminalpolizei vernommen.

Am Samstag, 23. August fuhr ein 29-jähriger Zugführer mit seinem Regionalexpress ALX 86014 vom Münchner Hauptbahnhof in Richtung Hof. Als er gegen 19 Uhr in den Bereich des S-Bahnhofes Fasanerie einfuhr, bemerkte er zwei Personen, die aus einem Gebüsch heraus in den Gleisbereich traten. Trotz sofortigen Notsignals und einer Schnellbremsung konnte der Zugführer nicht mehr verhindern, dass die beiden vom Regionalexpress erfasst und sofort getötet wurden. Der Zugführer musste von einem Kriseninterventionsteam betreut werden. Der Zug wurde im Frontbereich beschädigt. Während der Aufnahme des Sachverhalts musste der gesamte Schienenverkehr bis gegen 22.45 Uhr komplett gesperrt werden.

Eine der Getöteten konnte als der 66-jährige Gesuchte identifiziert werden, der nach den vermuteten Straftaten an seiner 60-jährigen früheren Lebensgefährtin wohl auf der Flucht war. Die Identität der zweiten Person ist noch unklar. Vermutlich handelt es sich um den 20-jährigen Sohn des 66-Jährigen.

Artikel vom 26.08.2008
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