»BookRix« ist die neue Literaturcommunity aus Haidhausen

Haidhausen · Literatur im virtuellen Web

»BookRix«-Gründer Gunnar Siewert (vorne re.) bietet mit seinem Team eine Literatur-Community im Internet an. Hier können Texte gratis gelesen und eingestellt werden. Foto: ko

»BookRix«-Gründer Gunnar Siewert (vorne re.) bietet mit seinem Team eine Literatur-Community im Internet an. Hier können Texte gratis gelesen und eingestellt werden. Foto: ko

Haidhausen · »Book Rix« ist ein Name, den sich Autoren und Verlage merken sollten. Über die neue Internetplattform www.bookrix.de, die seit Mai online ist, können Schreibfreudige ihre Romane, Kurzgeschichten oder Gedichte in einem anschaulichen, zu blätternden Format veröffentlichen.

Das Ganze ist sowohl für die Verfasser der Texte als auch für die Leser kostenlos.

Das Herz von »BookRix« befindet sich in einem Büro in Haidhausen an der Einsteinstraße. Der Raum ist fast leer, in der Mitte sind einige Tische zusammengerückt, auf denen Laptops stehen. Die Köpfe über die Computer gebeugt, tippen fünf der sieben »BookRix«-Leute eifrig auf ihre Tastaturen ein. Es gilt, das Internet-Portal weiter zu entwickeln, Kontakte zu Verlagen zu knüpfen und eine Bedienungsanleitung zu erstellen.

»Viele der Autoren kennen sich mit dieser Art von Online-Plattform nicht aus, sie brauchen dabei Hilfe«, sagt einer der drei »BookRix«-Gründer, Gunnar Siewert. Die Nutzung ähnlicher Communities wie etwa »MySpace«, »YouTube« oder »MyVideo«, die jüngere User quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben, ist gerade einigen der etwas älteren »BookRix«-Autoren fremd. »Wir leisten Pionierarbeit, indem wir das Bewusstsein fördern, dass das, was man mit Musik oder Videos im Internet machen kann, auch mit Büchern möglich ist«, erklärt Siewert.

Und das heißt, komplette Bücher in einer ansprechenden Form auf die »BookRix«-Homepage zu stellen und sie zu promoten. Knapp 600 Autoren haben sich in den vergangenen zwei Monaten bei der Literatur-Community angemeldet, rund 1.200 Bücher sind dort mittlerweile veröffentlicht und zirka 300 sind in Bearbeitung. Jeden Tag kommen zehn bis 20 neue Bücher dazu. »Man sieht, der Bedarf ist da«, sagt Gunnar Siewert. Und die Präsentation der Autorentexte ist nicht nur auf die virtuelle Literaturseite beschränkt. Mittels »Embedding« und »Cover-Linking« können die Inhalte von »BookRix« auf Seiten wie »MySpace« oder auch auf der eigenen Homepage präsentiert werden. Im gleichen Format wie die Bücher können übrigens auch CD-Booklets und Mangas angesehen werden.

Die Idee für »BookRix« ist laut Gunnar Siewert eine »klassische Bedarfsgeschichte« gewesen. Siewerts Frau Heike hat im Mai 2007 ihr erstes Kinderbuch fertig gestellt und ihren Mann darum gebeten, eine Community im Internet zu Präsentationszwecken zu suchen. »Ich bin hundertprozentig davon ausgegangen, dass es so etwas schon gibt«, erzählt Gunnar Siewert. Gefunden hat der »BookRix«-Gründer bei seiner Suche dann aber nichts. Und hat sich mit seinen beiden Partnern Davor Drezga und Alex Racic gleich daran gemacht, eine solche Plattform selbst zu erschaffen.

Die drei Gründer haben somit »Deutschland schreibt und keiner kann es lesen« den Kampf angesagt – im Moment noch mit einer etwas kleineren Plattform, aber Siewert, Drezga und Racic sind fest entschlossen, den Namen »BookRix« zu einer unter Literaten etablierten Marke zu machen. Bisher scheint’s zu funktionieren – der Lesestoff in ihrer virtuellen Bibliothek reicht ja bereits für viele kommende trübe Herbsttage…

Unter »BookRix« können Texte gratis gelesen und eingestellt werden.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 26.08.2008
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