Stadt legt Strukturkonzept zur Nachnutzung des Trabrennbahngeländes vor

Daglfing · Die Tage sind gezählt

Etwas in die Jahre gekommen ist die Trabrennbahn in Daglfing schon, aber noch gibts hier hochklassigen Pferdesport zu sehen  – doch die Tage der Trabrennbahn sind gezählt. Jetzt gibt es bereits einen Strukturplan für das Areal. Foto: ak

Etwas in die Jahre gekommen ist die Trabrennbahn in Daglfing schon, aber noch gibts hier hochklassigen Pferdesport zu sehen – doch die Tage der Trabrennbahn sind gezählt. Jetzt gibt es bereits einen Strukturplan für das Areal. Foto: ak

Daglfing · Noch werden Woche für Woche Wetten auf »Energy Diamant«, »Banker Du Ling« oder »Larry Bird« abgeschlossen, die Quoten mit Spannung verfolgt und die Daumen für die Favoriten beim Zieleinlauf gedrückt. Doch die Tage der Trabrennbahn in Daglfing sind gezählt. Zwar kann die Stadt noch keinen konkreten Zeitpunkt nennen, an dem die Trabrennbahn abgerissen wird, doch dass die Traber weichen müssen, steht fest.

Jetzt hat sich der Stadtrat mit dem Gelände westlich der Bahntrasse näher beschäftigt und ein Strukturkonzept für das rund 33,4 Hektar große Areal erstellt. »Größtes Problem dabei war und ist jedoch die unklare Situation der Bahn-Trasse«, meint Frank Otto, Vorsitzender des Unterausschusses Planung im Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13). Würde die Trasse als Anbindung zum Flughafen durch den Fernverkehr genutzt, wäre eine Untertunnelung der Bahn-Strecke so gut wie sicher. Doch auch die westliche Route über die bereits vorhandene S1-Strecke ist immer wieder im Gespräch. Langfristige Planungen für die Entwicklung des Bereichs sind daher nur schwer möglich.

Klarheit herrscht jedoch darüber, dass auf dem Areal 1.500 Wohneinheiten entstehen sollen. 70 Prozent davon als Geschosswohnungen, 30 Prozent als Einfamilien- oder Reihenhäuser.

Eine Verteilung die dem BA 13 anfangs nicht recht gefiel – 60 Prozent Einfamilien- oder Reihenhäuser sollten es sein. Diesem Antrag folgte die Stadt nicht und gab zu bedenken, dass sich wohl nur sehr wenige Münchner die deutlich teureren Häuser werden leisten können. »Zumal 30 Prozent der Geschossfläche bereits rund 45 Prozent der Nettowohnbaufläche entsprechen«, rechnet Otto vor und fügt hinzu: »Und das ist doch schon recht beachtlich für ein Neubauareal in dieser Lage.«

Kopfzerbrechen bereitete den Stadtteilpolitikern auch die Zukunft des Reit- und Voltigiervereins, der momentan ein städtisches Grundstück entlang der südlichen Grenze des Planungsareals nutzt. Die Stadt gab hier jedoch Entwarnung und sicherte zu, die Pferdefreunde »dauerhaft innerhalb der im Strukturkonzept dargestellten Grünfläche oder auf einer anderen Fläche im Münchner Nordosten« unterzubringen.

Um die übergeordneten Grünbeziehungen machten sich sowohl Stadt als auch BA 13 Gedanken: »Klimatisch kommt der Fortsetzung des Denninger Angers über die S-Bahn hinaus nach Osten eine überragende Rolle zu«, betont Otto. Um die bereits vorhandene Einschnürung an der S-Bahn nicht zu wiederholen, müsse die Bebauungsgrenze im Südwestbereich der Wohnbaufläche weiter zurückgenommen werden. Dieser Forderung kam die Stadt nach und versicherte, dass die »Wohnbauflächen in der Regel nicht gleichzusetzen sind mit der Gebäudekante künftiger Baukörper«.

Ganz praktische Gedanken machte man sich über einen möglichen Standort für ein zweites Gymnasium im 13. Stadtbezirk. Eine Grundschule wird sicher gebaut, die Notwendigkeit eines weiteren Gymnasiumsstandortes werde man zu »gegebener Zeit bedarfsorientiert untersuchen«, ist im Strukturkonzept der Stadt zu lesen. Die Stadtteilpolitiker sind damit erstmal schon zufrieden – »schließlich ist das Ganze noch Zukunftsmusik«, meint Otto und erklärt abschließend: »Aber wir wollen einfach frühzeitig unsere Überlegungen vorbringen, damit wir später nicht das Nachsehen haben.« Andrea Koller

Mehr zum Plan der Stadt für die Nachnutzung

Artikel vom 26.08.2008
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