Bis 2013 entsteht in der Heßstraße ein neues Zentrum für Katastrophenschutz

Schwabing · Brunnen statt Bunker

Das Gelände an der Heßstraße 120 war bereits mal Katastrophenschutz-Zentrum und steht seit Jahren leer. Nach dem Umbau ziehen 2013 dann wieder verschiedene Hilfsorganisationen und eine Feuerwache ein.	Foto: ez/Archiv

Das Gelände an der Heßstraße 120 war bereits mal Katastrophenschutz-Zentrum und steht seit Jahren leer. Nach dem Umbau ziehen 2013 dann wieder verschiedene Hilfsorganisationen und eine Feuerwache ein. Foto: ez/Archiv

Schwabing · Endlich ist der Weg für den Bau des neuen Katastrophenschutz-Zentrums in der Heßstraße 120 frei. Nach langen Verhandlungen hat nun auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Blma) den Grundstücksvertrag unterzeichnet.

Für die Münchner Bevölkerung wird das Katastrophenschutz-Zentrum im Ernstfall allerdings nur eine mittelbare Anlaufstelle: Zivilschutzbunker wie bisher wird es im neuen Zentrum nicht mehr geben.

Das Gebäude an der Heßstraße 120 beherbergte auch früher schon ein Katastrophenschutz-Zentrum. Aus dieser Zeit stammen die unterirdischen, zweigeschossigen Zivilschutzbunker. Die werden aber, ebenso wie das darüber stehende Bürogebäude, abgerissen. »Die Bunker zu sanieren lohnt sich nicht mehr«, so Klaus Kirchmann vom Kreisverwaltungsreferat. Zu baufällig sei die Substanz.

Stattdessen beheimatet das neue Katastrophenschutz-Zentrum künftig die Integrierte Leitstelle der Stadt und des Landkreises München, in der alle über die 112 eingehenden Notrufe einlaufen. Auch die »Wache 4 Schwabing« der Berufsfeuerwehr sowie ein Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr für bis zu 18 Fahrzeuge sollen dort Platz finden. Außerdem ziehen das Bayerische Rote Kreuz, der Arbeiter-Samariter-Bund, die Johanniter Unfallhilfe und der Malteser Hilfsdienst ein, die auf dem Gelände Raum für 42 Einsatzfahrzeuge haben werden.

Von einem Schnellschuss kann bei der Planung des neuen Katastrophenschutz-Zentrums nicht die Rede sein. Das 12.000 Quadratmeter große Areal war bislang Bundeseigentum.

Kaufverhandlungen zwischen dem Kommunalreferat der Stadt und der Blma wurden zwar frühzeitig aufgenommen – bis zum unterschriftsreifen Grundstücksvertrag war es dennoch ein langer Weg: Nachdem der Stadtrat bereits im Juli vergangenen Jahres dem Kauf des riesigen Areals und der Neubebauung zugestimmt hatte, wollte die Blma den ausgehandelten Kaufvertrag monatelang nicht unterschreiben. Der Grund: Die Bundesanstalt forderte eine »erhebliche Nachbesserung des vereinbarten Kaufpreises«, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt. »Wir haben schließlich zwei Prozent der ursprünglichen Kaufsumme nachverhandelt«, informiert Silke Pesik vom Kommunalreferat. Eine für die Stadt gerade noch akzeptable Lösung. Die Bauarbeiten für das neue Katastrophenschutz-Zentrum starten voraussichtlich nächstes Jahr. »Erst soll ein Abbruchplan erstellt werden, den wir europaweit ausschreiben müssen«, so Klaus Kirchmann. 2013 soll das neue Katastrophenschutz-Zentrum schließlich bezugsfertig sein.

Eine direkte Anlaufstelle im Krisenfall bleibt das Areal trotz der fehlenden Zivilschutzbunker. Wenn es um die Trinkwasserversorgung im Notfall geht, können sich die Münchner Bürger nach dem Umbau an das Katastrophenschutz-Zentrum wenden, garantiert Klaus Kirchmann: »Wir haben hier einen Brunnen über den die Trinkwassernotversorgung gewährleistet ist.« Eva Ziegler

Artikel vom 19.08.2008
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