Bis Baustellenende soll das Radargerät noch installiert bleiben

Giesing/Harlaching · Streit um Blitzer am McGraw-Graben

Die Radarüberwachung der Baustelle McGraw-Graben soll aufrecht erhalten werden. Ein Antrag auf Entfernung seitens der CSU im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching fand keine Unterstützung. Foto: Woschée

Die Radarüberwachung der Baustelle McGraw-Graben soll aufrecht erhalten werden. Ein Antrag auf Entfernung seitens der CSU im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching fand keine Unterstützung. Foto: Woschée

Giesing/Harlaching · Gescheitert ist ein Antrag der CSU-Fraktion im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching, die entlang der Ringbaustelle an der Tegernseer Landstraße installierten Radargeräte abbauen zu lassen. Der Argumentation der Christsozialen, wonach es sich bei der Installation der Tempoblitzer um eine »reine Abzocke« gepaart mit »erhöhter Unfallgefahr« handle, mochte die Mehrheit im BA nicht folgen.

Zudem liegt der bewusste Streckenabschnitt auch gar nicht im Einzugsbereich des 18. Stadtbezirkes, sondern auf dem Terrain des Nachbarn Obergiesing. Auch das städtische Kreisverwaltungsreferat (KVR) und die Polizei widersprachen der Argumentation der örtlichen CSU entschieden. Wirklich entschieden wird die Angelegenheit auf höherer Ebene im Bayerischen Innenministerium, das für die Verkehrswege zuständig zeichnet. Eine Entscheidung von dort steht allerdings noch aus.

Verkehrliches Der Untergiesing-Harlachinger Bezirksausschussvorsitzende Thomas Schwindel (CSU) argumentierte gleich doppelt gegen die Einrichtung der Radargeräte besonders auch im Baustellenbereich. Als »eine reine Abzocke der Stadt und zur finanziellen Sanierung des kommunalen Haushaltes« brandmarkte er deren Installation – und sah auch gleich noch ein verkehrliches Sicherheitsrisiko entlang des McGraw-Grabens. Denn, so Schwindel weiter, wem die Radargeräte und die begleitende Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 bekannt sei, der bremse vorher ab – dagegen würden Ortsunkundige diesen »hinten auffahren«. Zudem mochte der CSU-Mann auch nicht verstehen, warum die Reduzierung und Überwachung vor Ort überhaupt notwendig sei: »Radfahrer und Fußgänger« seien hier ohnehin »nicht anzutreffen«.

Eine Einstufung, welche die SPD im Gremium nicht nachvollziehen wollte. Helga Hügenell etwa wunderte sich über die »seltsame Auffassung der CSU« in Sachen Geschwindigkeit und Straßenverkehrsordnung. Aber auch von städtischer Seite aus dem KVR kommt entschiedener Widerspruch gegen das CSU-Ansinnen. So wies Sprecher Christopher Habl einerseits auf die umfangreiche Beschilderung hin, die Autolenker vor Ort »rechtzeitig« auf die nahen Radar-Kontrollen hinweise. Angesichts dieser Hinweise sei es dem »jeweiligen Autofahrer selbst überlassen, in welcher Weise er die kommunalen Finanzen mit saniert«. Den Unfall-Ängsten des BA-Vorsitzenden Schwindel indes widersprach auch die Polizei. Entlang der derzeitigen Baustelle sei es zu keinen Unfällen gekommen. Noch bis zum November diesen Jahres sollen die Arbeiten vor Ort andauern. Nach Ansicht der Verantwortlichen wird die Radarüberwachung vor Ort auch bleiben.

Hettich

Hier schreibt einer unserer Leser zu diesem Thema.

Artikel vom 13.08.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...