Sorge wegen störender Kinder neben Fremdspracheninstitut in Maxvorstadt

Maxvorstadt · Trubel um Nachbarhort

Neben dem städtischen Fremdspracheninstitut soll ein Kinderhort entstehen. Doch der Betrieb des Institus darf dadurch nicht gestört werden.  	Foto: js/Archiv

Neben dem städtischen Fremdspracheninstitut soll ein Kinderhort entstehen. Doch der Betrieb des Institus darf dadurch nicht gestört werden. Foto: js/Archiv

Maxvorstadt · Das städtische Fremdspracheninstitut in der Amalienstraße musste in der Vergangenheit drastische Kürzungen hinnehmen. Nun soll die Sprachenschule zudem einen Kinderhort als Nachbarn bekommen, Lärm und Platzprobleme könnten vorprogrammiert sein.

Der Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) begrüßte das Hort-Angebot grundsätzlich, betonte jedoch, dass dadurch die Interessen des Instituts nicht beeinträchtigt werden dürften. Sprachschul-Rektorin Gabriele Grojer indes blickt optimistisch in die Zukunft.

BA-Mitglied Karin Hiersemenzel (CSU), die früher selbst einmal an der Schule unterrichtet hat, zeigte sich besorgt. Ihre Befürchtung: Wenn der Hort erstmal eröffnet habe, sei kein Platz mehr vor Ort – das Institut könne daher in Zukunft seine Schülerzahlen nicht mehr aufstocken. »Der Status quo wird damit festgeschrieben«, sagte sie. Daher hält sie es für besser, eine ganztägige Betreuung an der nahe gelegenen Schule in der Türkenstraße anzubieten, statt eine neue Einrichtung in der Amalienstraße zu schaffen. Auch der BA-Vorsitzende Oskar Holl (SPD) plädierte dafür, dass die Interessen des Instituts Vorrang haben müssten vor denen eines neuen Horts – und dass es vor möglicher Lärmbelästigung geschützt werden müsse.

»Schließlich haben uns die Mitarbeiter auch immer wieder mit Übersetzungen für unsere Veröffentlichungen unterstützt.« Das städtische Fremdspracheninstitut, an dem unter anderem Simultan-Dolmetscher ausgebildet werden, ist die einzige öffentlich-rechtliche Einrichtung ihrer Art in Bayern und damit kostenfrei. Im Zuge der Hauhaltssanierung, welche die Stadt bereits Ende der Neunzigerjahre beschlossen hatte, wurde das Institut verkleinert. »Von den Kürzungen waren zahlreiche weiterführende, berufsorientierte Schulen betroffen«, berichtete Eva-Maria Volland, Sprecherin des Schulreferats.

Sprachschul-Rektorin Grojer schätzt die Lage ihrer Einrichtung dennoch als unproblematisch ein. »Wir sind klein, aber fein«, sagte sie im Gespräch mit dem Münchner Zentrum. Auch gegen den neuen Hort habe sie nichts einzuwenden. »Wenn die richtigen Vorkehrungen getroffen werden, wird das mit den Kindern schon funktionieren.« Als sie dem Bezirksausschuss die momentane Situation an ihrer Schule schilderte, klang ihre Schilderung allerdings weniger rosig: Die Zahl der Klassen sei von 25 auf 17 reduziert worden, sagte sie. Das bedeute, »dass wir 40 Prozent der geeigneten Bewerber ablehnen müssen.«

Mehr Bewerber wird die Schule – unabhängig vom Kinderhort – allerdings auch in Zukunft nicht mehr aufnehmen können. »Das Institut wird in seiner derzeitigen Größe bestehen bleiben«, sagte Volland. Ohnehin sei der Bedarf an Kinderhortplätzen und einer neuen Sporthalle größer: »Die an der Schule angegliederte Halle ist baufällig und muss abgerissen werden. Durch den neuen Hort, der über der dann im Boden versenkten neuen Sporthalle entsteht, können 50 Kinder betreut werden.« Allerdings müssen sich die Kleinen noch etwas gedulden: »Bis zum Baubeginn«, so Volland, »dauert es bestimmt noch an die drei Jahre«. Julia Stark

Artikel vom 12.08.2008
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