Sanierungsarbeiten der WSB in der Lauinger Straße mit Licht und Schatten

Moosach · Ein holpriger Beginn

»Lauingerstraßler« Jakob Liebl, Theodor Schuster und Hans Kramer, Mitglied des Bezirksausschusses Moosach, vor der Abdeckfolie, die für dunkle Räume gesorgt hatte und nun im Hof herumliegt. 	Foto: wei

»Lauingerstraßler« Jakob Liebl, Theodor Schuster und Hans Kramer, Mitglied des Bezirksausschusses Moosach, vor der Abdeckfolie, die für dunkle Räume gesorgt hatte und nun im Hof herumliegt. Foto: wei

Moosach · Die Sanierung der rund 49 Jahre alten Wohnungen in der Lauinger Straße ist notwendig. Die alten Fassaden sind schon lange nicht mehr ansehnlich und die Ausstattungsstandards in den Mietwohnungen genügen schlichtweg nicht mehr den heutigen Wohnbedürfnissen. Auch um eine Modernisierung der in die Tage gekommenen Heizzentrale gibt es kein Herumkommen.

Über die Notwendigkeit der Bauarbeiten waren sich somit fast alle Bewohner einig – 96 von 100 Mietparteien stimmten den Baumaßnahmen der Wohnungs- und Siedlungsbau Bayern GmbH & Co. oHG (WSB) zu. Bei der Frage nach dem »Wie« kommen nun, kurz nachdem die Badsanierungen in den ersten Wohnungen so gut wie fertig sind, kritische Worte seitens einiger Bewohner auf. Sie klagen über zeitliche Verzögerungen und unkoordinierte Arbeiten.

Die WSB hingegen verweist auf die Komplexität der Sanierung. »›In 14 Tagen ist alles erledigt‹, wurde uns gesagt. Tatsächlich sind die letzten Handwerker, die kurz nach Pfingsten mit den Arbeiten begonnen haben, Ende Juli aus unserem Bad raus«, erzählt Jakob Liebl (74), der seit 1962 ein »Lauingerstraßler« ist. Günter Glasner von der WSB kann sich nicht vorstellen, dass Wohnungen fast zwölf Wochen von den Arbeiten betroffen waren. Er räumt allerdings ein: »Es kam bei Beginn der Arbeiten zu Verzögerungen, die bei einer solchen Großmaßnahme mit mehreren beteiligten Firmen nicht immer vorherzusehen und auszuschließen sind.« Glasner beteuert, dass alles für eine zeitnahe Fertigstellung getan worden ist: »Trotz Überstunden und Wochenendarbeiten konnte der teilweise aufgetretene Terminverzug nicht vollständig aufgeholt werden.«

Noch mehr als die Verzögerung machte Liebl das Baugerüst und die damit verbundene dicke Abdeckfolie vor den Fenstern zu schaffen. Lange Zeit habe diese Folie für Dunkelheit in Liebls Wohnung gesorgt. Der 74-Jährige ist der Meinung, dass die wochenlange Finsternis durch eine bessere Koordination der Arbeiten uns somit einen schnellerern Abbau des Gerüstes verhindert werden hätte können. WSB-Mann Glasner hierzu: »Dass nicht durchgängig gearbeitet wurde, ist technologisch bedingt, zum Beispiel durch die Trockenzeiten der Baustoffe.«

Allerdings sei es tatsächlich zu Beginn der Maßnahme zu Problemen bei der Koordination der Handwerker gekommen. Diese Anlaufschwierigkeiten seien mit fortschreitendem Bauablauf allerdings reduziert worden. Dies beziehe sich auch auf die Standzeiten der ersten Gerüste. Ein weiterer Punkt, der Liebl während der Sanierungszeit sauer aufstieß: »Die Dusch- und Toilettencontainer, die den Bewohnern von der WSB zur Verfügung gestellt wurden, waren total verdreckt.« Das jedoch kann Glasner nicht glauben. Die Container seien zweimal täglich gereinigt worden. Dies sei auf einer Liste dokumentiert. Außerdem seien die Reinigungsarbeiten regelmäßig kontrolliert worden.

Neben der negativen gibt es aber auch durchaus positive Kritik gegenüber der WSB. So lobten einige, dass die WSB den Bewohnern, die die Sanierung nicht »live« miterleben wollten, eine Ausweichwohnung in der Nähe vermittelte. Um den Umzug und die damit verbundenen Kosten musste sich der Mieter hierbei keine Gedanken machen – die WSB zahlte. Eine Bewohnerin, die das Umzugsangebot der WSB in Anspruch nahm, erzählt: »Mir ist somit viel erspart geblieben. Solch einen provisorischen Umzug kann ich nur weiterempfehlen. In dem Punkt bin ich der WSB sehr dankbar«. Ebenfalls ein Plus für die Bewohner: Die WSB räumte den betroffenen Mietern stattliche Mietminderungen (bis zu Aussetzung der Miete) ein.

Letztendlich weiß auch Jakob Liebl: »Irgendwas muss man einstecken – soviel ist klar. Aber die Koordination hat halt einfach nicht hingehauen.« Günter Glasner ist sich der Anlaufschwierigkeiten bewusst und sicher, dass sich die Arbeiten in den nächsten Häusern besser einspielen. Eine gute Nachricht für alle »Lauingerstraßler«, die die Sanierung noch vor sich haben. Andreas Weiß

Artikel vom 12.08.2008
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