Sepp Daxenberger besucht Photovoltaikanlage Salmdorf

Haar · Grüne Wochen im Landkreis

Von links: Susanna Tausendfreund, Martina Neugebauer, Sepp Daxenberger und Bruce Dünker (Gehrlicher Solar AG) in Salmdorf. Foto: Rammelsberger

Von links: Susanna Tausendfreund, Martina Neugebauer, Sepp Daxenberger und Bruce Dünker (Gehrlicher Solar AG) in Salmdorf. Foto: Rammelsberger

Haar · Die Sonne brannte wie bestellt vom Salmdorfer Himmel als ein silbernes Auto mit großen grünen Aufklebern in die Einfahrt des Sonnenkraftwerkes Haar III einbog.

„Zeit wird’s“ konnte man da auf dem erdgasbetriebenen Fahrzeug in großen Lettern lesen, das von der stellvertretenden Landrätin Susanna Tausendfreund, Martina Neubauer, der grünen Spitzenkandidatin für den oberbayerischen Bezirkstag und Kreisrat Christoph Nadler schon erwartet wurde. Grünen-Landeschef und Spitzenkandidat Sepp Daxenberger kam in den Münchner Landkreis, um sich hier umzusehen. Auf dem Programm stand natürlich auch die Freiland-Photovoltaik-Anlage in Salmdorf.

Es wurde ein Gespräch unter Fachleuten, als die Gruppe der grünen Politiker zusammen mit den Erbauern der Anlage von der Firma Gehrlicher Solar AG durch die Megawatt-Anlage schritt. Siegfried Schimpf erläuterte kurz die Daten der Bürgerbeteiligungsanlage erklärte: Über 3,8 Hektar erstreckt sich die Anlage, die mit einer Leistung von einem Megawatt 1000 Haushalte mit Strom versorgen kann. Sieben Prozent des privaten Stromverbrauchs der Gemeinde Haar seien damit abgedeckt, erklärte er.

Trotz dieses beeindruckenden Wertes musste festgestellt werden, dass auch bei den Grünen die Freiflächenanlagen noch umstritten sind. Von offizieller Landesseite ist die Meinung dazu allerdings klar. »Wenn wir die regenerative Energie zu hundert Prozent ernst nehmen, dann brauche wir auch Freiflächenanlagen«, betonte Daxenberger. In Fremdenverkehrsregionen, wie etwa auch in seiner Heimatgemeinde Waging am See, stoße man aber immer wieder auf Probleme mit solchen Anlagen, räumte er ein. Nach wie vor seien Dächer die bevorzugten Flächen für Photovoltaik, erklärte Schimpf. Doch damit gibt es laut Schimpf enorme Schwierigkeiten: Zum einen könnten sich Wohneigentümer-Gemeinschaften meist nicht einigen, zum anderen sind viele Dächer der zusätzlichen Last nicht gewachsen – gerade seit dem Halleneinsturz in Bad Reichenhall wäre man da vor allem bei öffentlichen Gebäuden sehr vorsichtig geworden.

Trotzdem müsste sich niemand Sorgen machen, dass nun die Landschaften mit Photovoltaikanlagen »zugepflastert« würden: Im Moment käme gerade einmal zehn Prozent der Solarenergie in Deutschland aus Freiflächenanlagen. Die Haarer Fachleute wünschen sich allerdings eine Novellierung im Erneuerbare-Energien-Gesetz: Sie würden gerne eine Doppelnutzung ihrer Freiflächenanlagen anstreben, indem zwischen den Modulen auch landwirtschaftlicher Anbau betrieben wird. Das ist momentan jedoch gesetzlich nicht möglich.

Laut Tausendfreund müsse aber auch in vielen politischen Gremien erst noch ein Umdenken einsetzen: Immer noch würde damit argumentiert, dass Photovoltaikanlagen in der Herstellung mehr Energie verbrauche, als sie je einbringen würde. Doch da konnten die Fachleute von Gehrlicher dagegenhalten: Die Salmdorfer Anlage würde sich bereits innerhalb von zwei Jahren amortisieren, betonten sie.

Claudia Erl

Themenabend: Im Rahmen der »Grünen Wochen« im Landkreis findet am Donnerstag, 7. August, ab 19.30 Uhr ein Themenabend der Grünen mit Landtagskandidatin Susanna Tausendfreund im Seniorenclub Haar, Kirchenlatz 2, statt unter dem Titel »VERKEHRTe Welt der CSU, VERGAMMELTes Fleisch, VERSPIELTes Geld und VERLORENe Freiheit«.

Artikel vom 06.08.2008
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