Ehemaliges Infineon-Gelände wird umgestaltet

Ramersdorf · »neue balan – Campus der Ideen«

Büros, Handwerksbetriebe, Kindertagesstätte und Montessorischule sollen in dem Komplex an der Balanstraße untergebracht werden. Foto: Stocker

Büros, Handwerksbetriebe, Kindertagesstätte und Montessorischule sollen in dem Komplex an der Balanstraße untergebracht werden. Foto: Stocker

Ramersdorf · Unter dem Namen »neue balan – Campus der Ideen« sieht das ehemalige Infineon-Gelände an der Balanstraße 73 einer neuen Zukunft entgegen.

In den Gebäuden auf dem rund 100.000 Quadratmeter großen Areal ist eine Mischung aus Büro-, Service- und Produktionsflächen verschiedener Branchen vorgesehen. Neben verschiedenen Handwerks- und Handelsbetrieben, soll es auch einen großen Einzelhandelsmarkt mit Vollsortiment, eine Bank und Apotheke geben.

Damit die Beschäftigten Arbeit, Familie und Freizeit besser vereinbaren können, sind soziale Einrichtungen wie eine Kindertagesstätte und eine Montessori-Schule, ebenso wie eine Wellness-Einrichtung mit Fitnessstudio und Gastronomiebetriebe und Bars geplant.

Die Geschichte des Areals als Gewerbestandort geht weit bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Damals wurde das Gebiet von der Familie Kustermann als Fabrikationsgelände genutzt. Nach dem 2. Weltkrieg baute die Firma Siemens & Halske ihren Produktionsstandort auf, schließlich diente er bis 2006 deren Tochterfirma Infineon als Standort für die Hauptverwaltung und zur Chipproduktion.

Nun soll sich die innovative Tradition fortsetzen und das Areal zu neuem Leben erweckt werden, verspricht der neue Eigentümer, die INTERCO Grundvermögen GmbH. Dazu werden die vorhandenen Gebäude wegen ihres architektonischen Reizes nicht abgerissen, sondern nur umgebaut. Bei der Umgestaltung des Areals sollen mehr Grünflächen entstehen.

»Alles in allem eine gute Sache«, stimmt Günther Dichtl, Vorsitzender vom Unterausschuss Stadtteilentwicklung und Bauvorhaben beim Bezirksausschuss (BA) Ramersdorf-Perlach mit seinen Gremiumskollegen überein. Er hat keine Einwände, dennoch gibt es einen kleinen Wermutstropfen: »Leider soll das Gelände auch künftig nicht frei zugänglich sein, sondern weiterhin durch Pförtneranlagen gesichert werden«, bedauert Dichtl.

Tagsüber soll jedoch Fußgängerdurchgangsverkehr möglich sein. Auch die in einer ehemaligen Produktionsstätte eingerichtete Kinderkrippe werde zwar von einem freien Träger betrieben, soll aber in erster Linie den Nutzern des Areals zur Verfügung stehen, erklärt Dichtl.

Die Montessori-Schule werde ab September zunächst provisorisch mit drei Schulklassen in einem ehemaligen Bürogebäude starten. Der vollständige Betrieb in dem dafür vorgesehenen Objekt könne voraussichtlich ein Jahr später, im September 2009 aufgenommen werden. Aus Sicht des BA-Verkehrsausschusses gibt es keine Bedenken, erklärt Verkehrssprecher Werner Ruf. Es sei keine Erhöhung des Verkehrsaufkommens, auch nicht von Schwerlastverkehr zu erwarten.

Da nicht schichtweise gearbeitet wird, würde sich der Verkehr über den Tag verteilen, so Ruf. Die drei bestehenden Zufahrten (Claudius-Keller-, Balan- und St.-Martin-Straße) blieben erhalten. Parkplätze könnten gemäß der Stellplatzverordnung gewährleistet werden.

Auch die Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz durch die Buslinien 54 und 145 erscheine nach Auskunft der MVG ausreichend, berichtet Ruf. Ob die Kapazität der Linie 145 ausreiche, werde bereits jetzt beobachtet.

I. Stocker

Artikel vom 06.08.2008
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