TSV 1860: Vier Testspiele ohne Gegentor machen Mut – Zuletzt 0:0 gegen Galatasaray

München · Die Null steht sicher, der Rest kommt auch noch

Vorbei am »Teufel«: Daniel Bierofka präsentierte sich in der Vorbereitung stark, insgesamt mangelte es der Offensive jedoch an Kreativität.   	 Foto: Mladen Lackovic

Vorbei am »Teufel«: Daniel Bierofka präsentierte sich in der Vorbereitung stark, insgesamt mangelte es der Offensive jedoch an Kreativität. Foto: Mladen Lackovic

München · Weltklasse, international spitze – Eigenschaften, die Lincoln, Fernando Meira, Shabani Nonda und Kollegen gerne bescheinigt werden. Das Testspiel gegen den türkischen Meister Galatasaray Istanbul mit seinen vielen Stars sollte daher zum Prüfstein für die Münchner Löwen werden.

Und siehe da: Das Team von Marco Kurz zog sich dabei am letzten Sonntag mehr als beachtlich aus der Affäre, denn beim 0:0 in der Arena konnten die Akteure von 1860 ihre Serie aus der Vorbereitung beibehalten. Zur Erinnerung: auch bei den Tests gegen Slavia Sofia, Mlada Boleslav und Kaiserslautern hatten die Blauen kein Gegentor kassiert. Die Hintermannschaft scheint für die neue Saison gewappnet zu sein, wenngleich Löwen-Trainer Marco Kurz auch Schwächen sah: »Nicht befriedigend war unsere Abwehrleistung nach Standardsituationen vor der Pause«, monierte er, doch insgesamt war er zufrieden mit dem, was sein Team auf dem Rasen zeigte.

Bis kommenden Sonntag allerdings, bis zum Pokalspiel bei der TSG Neustrelitz, sollten der neue Verteidiger Mathieu Béda und sein Nebenmann letzte Abstimmungsschwierigkeiten abgestellt haben. Wer dieser Nebenmann sein wird, scheint allerdings noch unklar zu sein: Mate Ghvinianidze spielte nach siebenmonatiger Verletzungspause in den letzten beiden Spielen jeweils eine Halbzeit; auch der erfahrene Gregg Berhalter empfiehlt sich nachdrücklich für die Startelf.

Mehr eigene Tore würden sich die Löwen-Fans wünschen – angesichts dreier Treffer (darunter ein Eigentor des Gegners) in vier Spielen ein nachvollziehbarer Wunsch. Auch Kapitän Danny Schwarz trauerte den »drei bis vier hundertprozentigen Chancen, wo wir alleine auf den Torwart zugelaufen sind«, nach. »Da hätte der eine oder andere auch reingehen können.« Der 33-Jährige möchte das 0:0 nicht überbewerten. »Aber es war ein Schritt nach vorne im Vergleich zum Kaiserslautern-Spiel.«

Die Löwen arbeiten jetzt ruhig und konzentriert weiter, analysieren ihr Spiel und arbeiten an den letzten Schwächen, denn darauf kommt es in den Testspielen in erster Linie an. Tore sind dann in der Liga wichtig. Anders als andere Teams mussten die Löwen in der Vorbereitung gleich auf drei Spieler verzichten, die bei der U19-Europameisterschaft gesetzt waren. Sven und Lars Bender und Timo Gebhardt haben wichtige Phasen in der Vorbereitung verpasst. Sobald die drei Mittelfeldspieler den Anschluss geschafft haben – daran arbeiten sie derzeit mit vollem Einsatz – wird der TSV in Sachen Spielgestaltung einen Schritt nach vorne machen.

Trainer Kurz bemüht sich, eineinhalb Wochen vor dem Ligastart in Freiburg die positiven Aspekte aus den Testspielen in den Vordergrund zu rücken. Es sei wichtig gewesen, das suboptimale Spiel gegen Kaiserslautern für sich zu entscheiden. Das bringe Selbstbewusstsein. Nach dem Spiel gegen Galatasaray sprach der Löwen-Coach von »einem ordentlichen Spiel gegen einen spielstarken Gegner«. Kurz ist Optimist und Realist zugleich, weiß, dass »noch viel Arbeit vor uns liegt«. Harte Arbeit wird angesichts der starken Konkurrenz aus Nürnberg oder Rostock die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Saison sein. Darüber sind sich die Löwen im Klaren. Das Team bereitet sich auf das erste Pflichtspiel am Sonntag vor – auch der »zwölfte Mann« sitzt in den Startlöchern. Gemeinsam können Team und Fans auch die Arena zum Beben bringen. Jetzt können die Löwen-Anhänger beweisen, dass man auch in der Arena eine Riesenstimmung machen kann, auch wenn’s die Roten nicht wahrhaben wollen. jl / cr

Artikel vom 06.08.2008
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