Bayerischer Umweltminister informierte sich

Besuch der Garchinger Heide

Garchinger Heide · Das 25-jährige Jubiläum des bayerischen Naturschutzfonds ist für den bayerischen Staatsminister für Umwelt, Verbraucherschutz und Gesundheit, Otmar Bernhard (CSU), der Anlass gewesen, am vergangenen Freitag während einer Pressefahrt an einigen Projektstandorten in der Umgebung Münchens Halt zu machen. Ein Stopp war die Garchinger Heide.

Das Kernstück der Fläche, die vor 100 Jahren auf zirka 15.000 Hektar noch von Freising bis nach München reichte, beträgt heute nur noch 27 Hektar. Schwierig ist es laut Bernhard, die Heide zu erhalten und gleichzeitig dem menschlichen Nutzungsdruck standzuhalten. Er dankte während des Stopps am Heideareal dem Unterschleißheimer Rathauschef Rolf Zeitler, Vorsitzender des Heideflächenvereins Münchener Norden, und Heideflächenverein-Geschäftsführerin Christine Joas für ihr Engagement und die fachkundige Betreuung des Areals.

Die Heide sei durch Bürger, die sie besuchen, ein wenig »in Mitleidenschaft gezogen«, bestätigte Rolf Zeitler. Daher habe man unter anderem einen Heidelehrpfad eingerichtet. Den Menschen solle die Möglichkeit zur Nutzung gegeben und gleichzeitig die Landschaft freigehalten werden. Dafür hat der Heideflächenverein im vergangenen Jahr 300 Hektar der Fröttmaninger Heide erworben und Konzepte für den Erhalt der Fläche entworfen.

»Der Versuch, die Heide zurückzuerobern, ist ein langfristiges Projekt von bis zu 25 Jahren«, sagte Zeitler. Um das noch vorhandene Refugium für bedrohte Arten wieder zu vergrößern, werden auf ehemaligen Ackerflächen geeignete Standortbedingungen für die Heideentwicklung erforscht.

Finanziell unterstützt wird der Heideflächenverein dabei unter anderem mit rund 660.000 Euro aus dem bayerischen Naturschutzfonds, das deckt fast ein Viertel der anfallenden Kosten. Insgesamt werden knapp 2,8 Millionen Euro benötigt. Rund 1,2 Millionen bezahlt das Bundesamt für Naturschutz, den Rest von etwas über 900.000 Euro übernimmt der Heideflächenverein.

Mit dem bayerischen Naturschutzfonds konnten in den vergangenen 25 Jahren rund 1.300 Projekte von Naturschutz- und Landschaftspflegeverbänden, von über 50 Landkreisen und mehr als 150 Städten und Gemeinden mit 91 Millionen Euro gefördert werden. Der Fonds ist nach der Bundesumweltstiftung die größte Naturschutzstiftung in Deutschland.

Die Projekte stärken den Arten- und Biotopschutz, vernetzen Lebensräume von Tieren und Pflanzen und werben bei der Bevölkerung um Verständnis für die Belange des Naturschutzes. In der Regel werden vom Fonds zwischen 50 und 85 Prozent der jeweiligen Projektkosten übernommen, den Rest bringen die Träger auf.

Artikel vom 06.08.2008
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