»Straub-Haus« wird in Ortskernsanierung Ramersdorf einbezogen

Ramersdorf · Bauliches Juwel soll saniert werden

Das »Straub-Haus« in der Aribonenstraße soll erhalten werden.	 Foto: Stocker

Das »Straub-Haus« in der Aribonenstraße soll erhalten werden. Foto: Stocker

Ramersdorf · Ein neues Kapitel wird in der wechselvollen Geschichte des Ramersdorfer Straubhauses aufgeschlagen. Vor kurzem erwarb die MGS (Münchener Gesellschaft für Stadtsanierung) das über hundert Jahre alte Gebäude in der Aribonenstraße, und wird es nun in die Planungen für die Ramersdorfer Ortskernsanierung einbeziehen.

Gut getarnt hinter Bäumen und Büschen wird das olivgrüne Haus auf dem Areal zwischen Aribonenstraße, Innsbrucker Ring und Rosenheimer Straße von den vielen Passanten am Mittleren Ring kaum wahrgenommen. »Das Anwesen gehörte zu einer Gärtnerei, deren Felder Teile des heutigen Innsbrucker Ringes umfassten«, erklärt Renate Wirthmann vom Arbeitskreis Stadtteilgeschichte. Früher hätten sich die Ramersdorfer dort mit frischem Gemüse versorgt und auch das Gemüse für die Schulküche wurde immer hier gekauft, erinnert sich Wirthmann.

Die Bauherren des unter Denkmalsschutz stehenden Gebäudes waren Vorfahren der Familie Seebauer. Während deren Söhne eigene Baumschulen in der Ottobrunner Straße betrieben, erbte die Tochter das elterliche Anwesen, das »Straubhaus«, wie es nach ihrer Heirat von den alten Ramersdorfern noch heute genannt wird. Obwohl es immer noch bewohnt ist, wurden in all den Jahren nur wenige Umbauten vorgenommen, so Wirthmann. Zu rigide waren der neuen Besitzerin, die das Anwesen nach dem Tod der Straubs erwarb, die Auflagen des Denkmalschutzes. Inzwischen sei es ziemlich sanierungsbedürftig, doch habe das Haus durchaus Potenzial. Wirthmann schwärmt von dem »wunderschönen Treppenaufgang« und den alten Kacheln.

Im Interesse des AK Stadtteilgeschichte hofft sie, auf »mehr und bessere Einflussmöglichkeiten« des neuen Investors, um das Gebäude angemessen zu sanieren und in die Ortskernsanierung zu integrieren. Das Grundstück spiele bei den Planungen des Ramersdorfer Ortskernes eine wichtige Rolle, bestätigt Michael Hohenester von der Geschäftsleitung der MGS. Die seit Jahren für die Dorfkerngestaltung vorhandenen Entwürfe sollen jetzt im Rahmen des Förderprojektes Soziale Stadt neu aufgegriffen und weitergeführt werden.

In den nächsten zwei Monaten liege eine Machbarkeitsstudie vor, die derzeit in Arbeit ist. Nach deren Auswertung werde sich abzeichnen, ob und wie man das Haus in den Kontext der Dorfkern-sanierung einbinden könne. Noch lasse sich nicht sagen, was das denkmalgeschützte Straubhaus darin für eine Rolle spielen wird, so Hohenester.

Grundsätzlich gelte, das Haus sei zu erhalten. »Es darf aus jetziger Sicht nicht abgerissen werden«, so Hohenester, doch letztendlich sei alles im Gesamtkontext der Planungen zu sehen. Ein Zeitplan sei noch nicht absehbar. Die Mieter würden, wenn nötig, gemäß dem bei der MGS üblichen Sozialplan umgesiedelt, wie es in allen Sanierungsgebieten Anwendung findet. Inge Stocker

Artikel vom 05.08.2008
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