Stadt arbeitet an Gesamtkonzept – Finanzierung aus »Soziale-Stadt«-Topf

Ramersdorf · Abriss oder Neubau der Führichschule?

Die Führichschule im Zentrum von Ramersdorf muss dringend saniert werden. Jetzt liegen erste Pläne vor.	 Foto: aha

Die Führichschule im Zentrum von Ramersdorf muss dringend saniert werden. Jetzt liegen erste Pläne vor. Foto: aha

Ramersdorf · Die altehrwürdige Führichschule im Zentrum von Ramersdorf ist sichtlich in die Jahre gekommen. Das klassizistische Gebäude aus dem Jahr 1915 entspricht nicht mehr modernen Anforderungen, es herrscht Raumnot für die Grund- und Hauptschule sowie für Kindergarten und Hort.

Das Gebäude ist nicht behindertengerecht, nicht ganztagstauglich – vor allem die Grundschule – und nicht energieeffizient, ein M-Zug an der Hauptschule kann aus Platzmangel nicht angeboten werden. Die Liste der Mängel ist lang. Und erschreckend: In den »18 bzw. 21 Jahre alten total sanierungsbedürftigen Pavillons, in denen sechs Kindergartengruppen untergebracht sind, lag ein Geruch von Schwüle und Schimmel in der Luft.

Ungeziefer wie Ratten können durch undichte Bereiche in die Pavillons eindringen«, lautet es in einem Bericht des Unterausschusses (UA) Bildung – Soziales – Integration – Sport im Bezirksausschuss (BA) 16 Ramersdorf-Perlach über eine Besichtigung der Führichschule. Des weiteren leide der Sportunterricht für die Hauptschule darunter, dass zu viel Zeit und Ressourcen verloren gehen, weil die Schüler zur Turnhalle in die Görzerstraße müssen – und das in Begleitung von Lehrern.

Es hapert an allen Ecken und Enden und »auf Dauer muss die Führichschule erweitert werden«, findet Jörg-Dietrich Haslinger (CSU), der selbst auf die Führichschule ging. Er forderte die BA-Mitglieder auf, darüber nachzudenken, ob man eine Radikallösung – Abriss des Gebäudes, das unter Denkmalschutz steht, und Errichtung eines modernen Schulzentrums – fordern soll. »Eine Radikallösung ist vermutlich billiger und sicher schneller als eine stückchenweise Sanierung über Jahre hinweg«, argumentiert der CSU-Politiker und verwies auf die erfolgreiche Totalmaßnahme bei der Agilolfingerschule. Dort allerdings blieben die alten Schulgebäude erhalten, ein modernes Schulsystem zog ein.

Eine solche Lösung sei besser als eine Sanierung in Form eines »Flickerlteppichs« oder Abriss, fand die CSU-Stadträtin Beatrix Burkhardt. Sie schlug in der ersten Juli-Sitzung des BA einen Antrag an den Stadtrat auf eine Gesamtlösung vor.

Für diesen bereitet das Schulreferat derzeit einen Projektbeschluss vor, der auf länger existierenden Plänen zur Sanierung und Ausbau der Führichschule basiert, erläuterte Eva-Maria Volland, die Pressesprecherin des Schul- und Kultusreferats, auf Anfrage. »Sie sehen den Bau einer Zweifach-Sporthalle mit einem Anbau für einen viergruppigen Hort und Büros für Schulsozialarbeit vor. Die Finanzierung teilen sich die Stadt (8,4 Millionen Euro) und die Soziale-Stadt (4,5 Millionen)«. Die Schule liegt im Gebiet des Förderprogramms »Soziale Stadt«.

Die Sporthalle soll zugleich als Versammlungsstätte für die Bürgerschaft fungieren und ist somit als Beitrag zur Förderung des Zusammenlebens und der Lebensqualität förderwürdig. Das Anzapfen des »Soziale-Stadt«-Topfes hat Aussicht auf Erfolg, erklärte Volland und ergänzte: »Wenn der Neubau von Sporthalle und Anbau da ist, könnte man einen der Gymnastiksäle im jetzigen Gebäude in eine Aula umwandeln für die Führichschule«.

Das wäre eine Verbesserung der Situation an der Führichschule, der Wunsch nach M-Zug, Ganztagsbetreuung und schneller Lösung blieben zunächst allerdings unberücksichtigt. A. Boschert

Artikel vom 05.08.2008
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