Gemeinderat diskutiert über Kosten für Umgestaltung

Sauerlach · Teure Spielplatzträume

Nach einem Spielplatz für Kinder sieht es bisher noch nicht aus: Auf diesem Grundstück in Lochhofen könnte der Naturspielplatz entstehen. Foto: A. Pietsch

Nach einem Spielplatz für Kinder sieht es bisher noch nicht aus: Auf diesem Grundstück in Lochhofen könnte der Naturspielplatz entstehen. Foto: A. Pietsch

Sauerlach · Vogelnestschaukel, Burgberg, Schlucht – schon die Namen der Spielbereiche für den Naturspielplatz in Lochhofen klingen verheißungsvoll. Bei der Sitzung des Gemeinderates Ende Juli stellte Grünplaner Dr. Reinhard Witt seinen Entwurf für den lang ersehnten Spielplatz vor.

Dem Entwurf vorausgegangen, war ein gemeinsamer Aktionstag im Februar, an dem über 50 Erwachsene und viele Kinder teilnahmen. Alle durften Wünsche für ihren Spielplatz äußern und in Modellen darstellen. Viele der dabei erarbeiteten Ideen wurden in den Entwurf aufgenommen und könnten nun, das Einverständnis des Gemeinderates vorausgesetzt, verwirklicht werden: Den Eingang in das zirka 4000 Quadratmeter große Gelände soll ein Rosenbogen zieren. Gebüsche, Magerblumenwiesen und ein Bachlauf laden zum Entdecken, Schaukel, Baumhaus, Balancierstangen und Seilkletteranlage zum Bewegen ein.

Für die Kleinsten ist ein Sandspielbereich eingeplant, die Größeren können sich auf dem Bolzplatz und auf dem Schlittenhügel austoben. Selbst an die Erwachsenen wurde gedacht – die könnten sich in der »Arena« zum Grillen oder Feiern treffen. Die Spielgeräte sollen aus Eiche und anderen Naturmaterial gebaut werden, die Haltbarkeit übertrifft die normaler Spielgeräte bei weitem, erklärt Witt. Auch die Grünflächen sollen nach zweijähriger Anwachszeit sehr pflegeleicht sein und daher wenig Kosten verursachen.

Ein Spielplatz in dieser Dimension ist natürlich nicht billig: 56.600 Euro Gesamtkosten veranschlagt Witt für seinen Entwurf. Dabei sind viele Leistungen, die von der Gemeinde erbracht werden können, wie zum Beispiel die Lieferung von Kies und anderen Baustoffen, noch nicht einmal enthalten. Wenn der von der Gemeinde vorgegebene Kostenrahmen von 30.000 Euro nicht überschritten werden soll, müssten einige Spielbereiche wegfallen, erklärt Witt und gibt gleichzeitig zu bedenken, dass das ebenfalls von ihm entworfene, viel kleinere Außengelände des Hortes bereits 42.000 Euro gekostet hat. »Wenn man die Qualität (des Hortes, die Red.) halten will, muss man etwas mehr Geld in die Hand nehmen«, so Witt.

Seitens des Gemeinderates wurde der Entwurf grundsätzlich positiv aufgenommen, auch wenn die eine oder andere Änderung, wie zum Beispiel zusätzlich ein Trampolin und ein Zaun um das Gelände, gewünscht wurden. Kopfzerbrechen bereiten den Räten natürlich die hohen Kosten. In diesem Zusammenhang schlug Rainer Vorwerg (SPD) vor, das Projekt in zwei Phasen zu teilen: Die Erdarbeiten und Anlage der Grünflächen noch in diesem Jahr durchzuführen, die Beschaffung der Spielgeräte auf das nächste Jahr zu verschieben. Da vielen Gemeinderäten die Entwurfsvorstellung etwas zu kurzfristig war, wurde der Entschluss über die Vergabe des Auftrages erst einmal vertagt.

aba

Artikel vom 30.07.2008
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