Lang hat’s gedauert: Grundstein für die Premiere-Konzernzentrale jetzt gelegt

Unterföhring · »Bisschen wie ein Stadion«

Haben traditionell unter anderem die aktuelle Ausgabe einer Tageszeitung in den Premiere-Grundstein eingemauert: Unterföhrings Rathauschef F. Schwarz, Premierechef M. Börnicke und Commerz-Real-Vorstand E. Graf. (v.l.). F.: ko

Haben traditionell unter anderem die aktuelle Ausgabe einer Tageszeitung in den Premiere-Grundstein eingemauert: Unterföhrings Rathauschef F. Schwarz, Premierechef M. Börnicke und Commerz-Real-Vorstand E. Graf. (v.l.). F.: ko

Unterföhring · Gestern wurde der Grundstein der neuen Konzernzentrale der Premiere AG in Unterföhring gelegt. Lange Zeit hätte man meinen können, es laste ein Fluch auf dem ehemaligen Kirch-Grundstück, denn sämtliche frühere Bauvorhaben scheiterten. Im Auftrag der Commerz Real AG, einem Zusammenschluss von Tochterunternehmen der Commerzbank, rollen jetzt für Premiere wieder die Bagger im gemeindlichen Medienviertel.

Für Premiere-Vorstand Michael Börnicke erfüllt sich mit der Grundsteinlegung »ein lang gehegter Wunsch«, der neue Konzernsitz werde die »wichtigste Säule von Premiere in Stein gemeißelt widerspiegeln«. Im Frühjahr 2010 soll der Bau fertig sein, Mitte 2010 beziehen dann zirka 1.100 Mitarbeiter ihren neuen Arbeitsplatz. Das bis zu sechs Stockwerke hohe Gebäude wird eine Bruttogeschoßfläche von rund 45.000 Quadratmetern haben, so groß wie sechs Fußballfelder oder 500 Einfamilienhäuser. Es wird eine Sportsbar, in der sich die Mitarbeiter austauschen können, begrünte Innenhöfe und einen Soccar-Five-Platz geben. Und Premiere setzt auf ein familienfreundliches Betriebsklima mit einem eigenen Kindergarten mit 30 Plätzen.

Das freut auch Rathauschef Franz Schwarz (SPD), denn die vielen Kindertagesstätten Unterföhrings seien bereits ein »Zuckerl« für junge Familien. Zudem werde jeder Betrieb, der einen eigenen Kindergarten anbiete, pro Platz mit 5.000 Euro von der Gemeinde bezuschusst – wie jetzt Premiere. Zu den Kosten für den Bau des Konzerngebäudes hielten sich die Verantwortlichen bedeckt, es sei eine zweistellige Summe in Millionenhöhe, hieß es. Der Baukörper wird die ovale Form einer Arena haben. Was als rein sportliches Symbol zu sehen sei, sagte Premiere-Vorstand Börnicke. Denn das Wort »Arena« gefalle ihm seit einigen Jahren nicht mehr ganz so gut.

Hintergrund: Bereits im Jahr 2005 hat die Premiere AG auf dem jetzigen Konzerngrundstück ein Sommerfest gefeiert. Der damalige Vorstandsvorsitzende Georg Kofler wollte bereits vor drei Jahren dort bauen, just an dem Platz, den einst auch Medienmanager Leo Kirch als Firmensitz angepeilt hatte, bevor er 2002 Insolvenz anmelden musste. Doch einige Monate nach dem Premiere-Sommerfest, im Dezember 2005, verlor der Sender die Ausschreibung für die Bezahlfernseh-Rechte an der Fußballbundesliga an das Konsortium »Arena«.

Somit schien die Zukunft von Premiere ungewiss, der Baubeginn wurde auf Eis gelegt.

Für Michael Börnicke waren die vergangenen drei Jahre »eine zweite Halbzeit, die wohl erst noch gespielt werden musste«. Nun freut er sich, dass das Gebäude endlich gebaut werde, »das ja dann tatsächlich ein bisschen wie ein Stadion aussieht«.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 29.07.2008
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