Beliebter Kindertreff feiert runden Geburtstag

Harlaching/Giesing · 50 Jahre »AKKU«

Im Kindertreff AKKU ist seit 50 Jahren für Kinder immer jede Menge Spiel und Spaß geboten. Foto: KJR

Im Kindertreff AKKU ist seit 50 Jahren für Kinder immer jede Menge Spiel und Spaß geboten. Foto: KJR

Harlaching/Giesing · »Die wichtigste Aufgabe, die der Kindertreff AKKU verfolgt, ist es, den Kindern die Möglichkeit zu geben, mal wieder richtig Kind sein zu können. Die Kinder können hier lernen auch ohne viele Materialien zu spielen, wie man Freundschaften pflegt und einfach mal ganz unbeschwert zu sein«, betont Sozialpädagogin und Kindertreffleiterin Stephanie Papendorf.

Viele der kleinen Besucher der Kindereinrichtung am Agilolfingerplatz 1, die am kommenden Freitag, 25. Juli, von 15.00 bis 17.00 Uhr ihren 50. Geburtstag feiert, haben nämlich alles andere als eine unbeschwerte Kindheit, weiß Stepanie Papendorf zu berichten.

Ein Teil der Kinder ist von den Problemen ihres Stadtteils ganz unmittelbar betroffen, die da lauten: Erwerbslosigkeit und Armut. Das war auch vor 50 Jahren, als der Kindertreff gegründet wurde, nicht anders. Kindergärtnerin und Hortnerin, Barbara Felderer (80 Jahre) erinnert sich gerne an die aufregende sowie arbeitsreiche Zeit zurück. »Wir haben mit einem einfachen Raum mit ein paar Tischen und Stühlen angefangen«, berichtet die engagierte Erzieherin im Ruhestand. Zusammen mit Anton Gernbauer leitete sie den Kindertreff AKKU. »Anfangs mussten wir uns dauernd mit dem Hausmeister der Agilolfingerschule auseinandersetzen«, so Felderer. Während Schule und Eltern anfangs noch skeptisch das neue Angebot beäugten, nahmen die Kinder und Jugendlichen, die bis 1996 zusammen das AKKU nutzten, begeistert das bunte Programm an. »Jede Woche hatten wir ein Kasperltheater da und es kamen immer rund 200 Kinder zu den Aufführungen. 20 Pfennig hat der Eintritt gekostet, und die zwei Zehnerl waren meistens ganz warm, wenn die Kinder sie uns entgegenstreckten«, freut sich Barbara Felderer noch heute. Von 13.00 bis 17.00 Uhr waren die Kleinen dran, ab 19.00 Uhr kamen dann die Jugendlichen. »Alle haben mitgeholfen, wenn es im AKKU was zu tun gab«, erklärt die rüstige Seniorin, die noch heute zu manchen ihrer Schützlingen Kontakt hat.

»Manche haben schon auf uns gewartet, bevor die Öffnungszeit losging und dann hieß es: Haben Sie mal kurz Zeit«, so Felderer. Gerne hat sie den Kindern und Jugendlichen bei ihren Nöten ihr Ohr geliehen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Im AKKU versucht man auch heute den Problemen der Kinder gezielt entgegenzuwirken, so gibt es beispielsweise nachmittags kostenlos frisches Obst und Brotzeiten zum Preis von 10 Cent.

Bei den vielfältigen Kreativangeboten wie Basteln und Malen versucht man auch besonders kostengünstig vorzugehen, denn für einige der Buben und Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren sind bereits Kostenbeiträge in Höhe von 50 Cent nicht mehr zu leisten. Damit das AKKU diese Leistungen überhaupt so günstig anbieten kann, erhält es finanzielle Unterstützung von »Hilfe für Kids«, einem Spendenprojekt des KJR. Spiel, Spaß und Unbeschwertheit soll aber allen Besuchern des AKKU vermittelt werden, ist sich das Team einig.

Die Mittagsbetreuung im AKKU wird von 18 Kindern besucht, die offenen Nachmittage im Schnitt von 30 bis 40 Kindern. Mit der Hausaufgabenbetreuung sorgt das AKKU dafür, dass berufstätige Eltern entlastet werden und die Kinder nicht nur ein warmes Essen bekommen, sondern auch dafür gesorgt wird, dass die Kinder in Ruhe Hausaufgaben machen können. Zeit für Spiel und Spaß bleibt aber immer, betont Stephanie Papendorf. Nachmittags wird mit den Kindern gespielt, gebastelt und getobt, dazu steht im Winter und bei schlechtem Wetter auch oft die Sporthalle der Grundschule offen.

Die Zusammenarbeit mit der Schule klappt heute hervorragend, versichert Papendorf. Auch mit den Lehrern sprechen sich die Pädagogen ab, damit die Kinder optimal auf ihrem Weg begleitet werden können. Für die nächsten »50 Jahre« wünscht sich das Pädagogenteam vor allem noch mehr Zeit für die Kinder, um sie auf ihrem Weg begleiten zu können. In den Sommerferien hält der Kindertreff ebenfalls einiges für die Kinder bereit. Lediglich zwei Wochen hat der Kindertreff in dieser Zeit geschlossen. Ein ganz besonderes Schmankerl bietet AKKU in der letzten Ferienwoche (6. bis 13. September) für kleine Abenteurer an, da wird ein Sport- und Erlebnislager am Südufer des Walchensees veranstaltet. Angesprochen sind alle Abenteurer zwischen 8 und 12 Jahren.

Gemeinsam mit den Pädagogen fahren die Kinder in das Erlebnispädagogische Zentrum des KJR München-Land. Noch werden zwei Mitreisende gesucht, weitere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 65 90 34, oder direkt bei den Betreuern im AKKU. Mehr Infos zum Angebot des AKKU findet man im Internet unter www.kindertreff-akku.de.

H. Woschée

Artikel vom 24.07.2008
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