Der Deutsche Fußball-Bund macht bei Schwabinger Vereinen mobil

Schwabing · Regeln für Rasensport

Training wie bei den Profis: Robert Rieger (links im Bild) und Franz Perneker (rechts) coachten den Schwabinger Fußball-Nachwuchs. Foto: lj

Training wie bei den Profis: Robert Rieger (links im Bild) und Franz Perneker (rechts) coachten den Schwabinger Fußball-Nachwuchs. Foto: lj

Schwabing · Erst im August tritt die Fusion des FC Alte Haide mit dem DSC Schwabing offiziell in Kraft – doch bereits jetzt wird an der gemeinsamen Zukunft gebastelt. Dass eben diese mit einer guten Jugendarbeit beginnt, ist allen Beteiligten klar. Erfreulich also, dass am vergangenen Donnerstag das so genannte DFB-Mobil auf dem Trainingsgelände an der Guerickestraße Station gemacht hat –

und der hiesige Fußballnachwuchs in den Genuss einer Lehreinheit mit vom Deutschen Fußball-Bund geschulten Trainern kam.

»So ein hoher Besuch ist natürlich gut fürs Renommee«, sagt Jugendleiter Erwin Beer. »Es gibt sehr viele Vereine in München, wir sind einer der wenigen, die vom Deutschen Fußballbund besucht wurden – toll.« Beeindruckt beobachtete Beer, wie die beiden Übungsleiter des DFB, Franz Perneker und Robert Rieger, eine Trainingseinheit mit rund 40 E- und F-Junioren abgehalten haben. »Richtig super«, schwärmte Beer. »Sowas bräuchte man öfter.« Rieger und Perneker erinnerten immer wieder mit Nachdruck an die so genannten »Zehn Goldenen Regeln des Kinderfußballs«.

Um dem ersten Punkt – »Spaß und Freude am Sport fördern« – gerecht zu werden, starteten die DFB-Trainer mit einem Fangspiel ins Training. Wichtig sei, damit die Koordinationsfähigkeit der jungen Sportler zu begünstigen. Dabei sollte auch Punkt zwei – »auf einfache Regeln, leichte Bälle, kleine Felder achten« – besonders beherzigt werden. »Die Kinder haben noch keine ausgeprägte Beinmuskulatur. Da sind zu große und zu schwere Bälle sinnlos«, sagt Rieger.

Immer wieder appellierte Perneker an die Trainer der Schwabinger Vereine, keine großen Spielgruppen zu bilden (Punkt 3). »Alles, was über ›Vier gegen Vier‹ hinausgeht, ist unangemessen.« Es sollte auch darauf geachtet werden, dass jedes Kind einen Ball bekommt (Punkt 4). Denn ein Ziel des Trainings sollte immer sein, jedem Teilnehmer möglichst viele Ballkontakte zu ermöglichen (Punkt 7). Jede Übung sollte kurz vorgemacht und erklärt werden (Punkt 5) und nicht zu lange dauern (Punkt 6), um dem Nachwuchs möglichst viel Abwechslung zu bieten.

Diese Abwechslung sollte auch bewegungstechnisch in den Übungen zum Tragen kommen (Punkt 8). Denn »im jungen Alter sind die Kinder noch lernfähig, ab der Pubertät wird es schwierig, ihnen noch etwas Grundlegendes beizubringen«, so Rieger. Die Aufgaben sollten spielerisch gestellt werden (Punkt 10), »denn viele hören früher oder später auf, wenn sie nicht genügend motiviert sind.«

Am allerwichtigsten sei jedoch, alle Kinder auf allen Positionen spielen zu lassen (Punkt 9), auch den Torhüter durchzuwechseln. »Nur so lernen die Jungs und Mädels, richtig Fußball zu spielen. Eine vernünftige Ausbildung fängt im Jugendbereich an.«

Ob jeder der Schwabinger Jugendtrainer das am vergangenen Donnerstag Gelernte umsetzt, »wird man sehen«, sagt Jugendleiter Beer. In jedem Fall aber habe der Besuch des DFB-Mobils allen viel Inspiration gebracht. Lars Julstein

Artikel vom 22.07.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...