Flohmarkt im Kustermannpark: Anwohnerin kämpft für mehr Bäume

Ramersdorf · Bücher für Bäume

Der Kustermannpark braucht neue Bäume: (v. li.) Ingo Fehrmann, Johanna Koch-Fehrmann, Margot Ganguin und Fritz Kornbausch veranstalten am Samstag einen Benefiz-Flohmarkt, um neue Bäume im Park pflanzen zu können. Foto: ak

Der Kustermannpark braucht neue Bäume: (v. li.) Ingo Fehrmann, Johanna Koch-Fehrmann, Margot Ganguin und Fritz Kornbausch veranstalten am Samstag einen Benefiz-Flohmarkt, um neue Bäume im Park pflanzen zu können. Foto: ak

Ramersdorf · Rundherum dröhnt der Verkehr der Rosenheimer und Balanstraße. Doch im Kustermannpark ist von dem Lärm kaum etwas zu hören. »Der Park ist eine Oase der Ruhe für unser Viertel, schließlich ist er das einzige Fleckchen Grün weit und breit«, sagt Johanna Koch-Fehrmann.

Die Ramersdorferin wohnt seit rund 20 Jahren in der St.-Cajetan-Straße und kämpft unermüdlich für den Erhalt und die Sauberkeit des 2,6 Hektar großen Biotops. Seit langem beobachtet sie eine Entwicklung, die ihr gar nicht gefällt: »In den letzten Jahren wurden über 250 Bäume herausgeschnitten – sie waren einfach zu alt.« Neugepflanzt wurden jedoch nur etwa 20 Stück. Das ist der Ramersdorferin zu wenig. »Aber von Seiten der Stadt hieß es, ›Der Park ist grün genug‹«, berichtet Koch-Fehrmann.

Aus der Not heraus sei dann die Idee geboren, einen Bücher-Flohmarkt zu veranstalten, dessen Erlös zur Anschaffung junger Bäume verwendet werden soll. Unter dem Motto »Bücher für Bäume« schlägt Fehrmann-Koch zusammen mit weiteren Anwohnern am kommenden Samstag, 26. Juli, ihren Bücherstand im Kustermannpark auf. »Jedes Buch gibt es zum Preis von einem Euro.«

Neben vielen kauflustigen Bücherwürmern würde sich die Flohmarkt-Initiatorin auch über weitere Bücherspenden freuen. »Wer noch ein paar Schmöker im Keller stehen hat, die er nicht mehr braucht, kann sie am Samstag einfach direkt bei mir am Stand abgeben«, motiviert Koch-Fehrmann die Bewohner des Viertels.

Die Ramersdorfer und der Kustermannpark – eine ganz besondere Beziehung. Jahrelang haben sich die Bewohner des 16. Stadtbezirks gegen Partygänger des nahegelegenen Kunstparks Ost und der Elserhallen gewehrt, die den Park nicht gerade pfleglich behandelt haben. Lärm, Dreck und Vandalismus waren an der Tagesordnung. »Aber die Situation hat sich seit unseren Beschwerden deutlich verbessert«, berichtet Koch-Fehrmann und fügt hinzu: »Der Park ist viel sauberer geworden und durch die Schließung der Elserhallen Anfang Juli versprechen wir uns eine zusätzliche Entspannung der Lage.«

Damit aber nicht genug: Jetzt soll der Park auch noch grüner werden. Doch ein Baum schlägt mit rund 250 Euro zu Buche, das wissen die Flohmarkt-Initiatoren bereits. Zusätzlich plant die selbst ernannte »Hunde-Mafia« des Kustermannparks einen Landschaftsplaner mit ins Boot zu holen, »der uns hilft, die Baumpflanzung sinnvoll zu gestalten«, berichtet Koch-Fehrmann und ergänzt: »Damit uns das gelingt, hoffen wir auf viele Besucher bei unserem Flohmarkt.«

Andrea Koller

Artikel vom 22.07.2008
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