Unterföhring · Ofen, Löcher und Lehm

Unterföhringer Themen für die Sommerzeit aufbereiten: Rathauschef Franz Schwarz steht der Presse zu aktuellen örtlichen Vorhaben Rede und Antwort, hier an der Baustelle des Bürgerhauses. Foto: ko

Unterföhring · Laut Unterföhrings Bürgermeister Franz Schwarz (SPD) ist die Situation an der Münchner Straße »jetzt schon im Extremzustand«, schlimmer werde es nicht mehr. Die Rede ist von Straßensperrungen im Zuge des Bürgerhausbaus. Vergangenen Freitag hat der Unterföhringer Rathauschef bei einer Pressefahrt über den aktuellen Stand bei örtlichen Themen informiert.

Der Lokaltermin führte die Beteiligten unter anderem zur Bürgerhaus-Baustelle und zum Geothermie-Bohrplatz. Momentan ist die Münchner Straße in Unterföhring voller Lehm. Der braune Matsch auf der örtlichen Hauptdurchfahrtsstraße ist so hartnäckig, dass er sich bis vor die Tore der Gemeinde zieht.

Schuld an der Verunreinigung ist die Baugrube des Bürgerhauses. Mitte nächster Woche wolle man mit dem Aushub fertig sein, sagt Franz Schwarz. Bis dahin sorgen zwei Kehrmaschinen für eine halbwegs saubere Fahrbahn. Der Zeitplan bis zur Fertigstellung werde eingehalten, daran hätte auch die Bergung der archäologischen Exponate auf diesem Gelände nichts geändert. Denn die Zeit hierfür sei von Anfang an eingeplant worden.

Unter den sichergestellten Altertümern sind sieben zirka 350 Kilogramm schwere und rund 7.500 Jahre alte Öfen. Zwei davon konnten im Stück geborgen werden (wir berichteten). Schwarz kann sich vorstellen, einen von ihnen unter einer Glasplatte in den Boden des Bürgerhauses einzulassen. Interesse an einem der Öfen habe auch eine Münchner Bäckerei angemeldet. Noch ist nicht entschieden, was mit den Exponaten passiert. Schwarz ist dafür, so viele der Fundstücke wie möglich in Unterföhring zu behalten.

Die Offenlegung und Bergung hat die Gemeinde rund 180.000 Euro gekostet. Das Bürgerhaus wird voraussichtlich im März 2010 den Betrieb aufnehmen. Bis dahin soll an der Kreuzung Münchner Straße/ Bahnhofstraße eine Ampelanlage errichtet werden. Und die Autofahrer können dann auch den Rathausparkplatz an der Bahnhofstraße in Richtung Münchner Straße verlassen. Auf dieser kurzen Strecke wird die Einbahnregelung aufgehoben.

Am Etzweg heben jetzt Bagger das Loch für die Geothermie-Bohrstelle aus. Parallel dazu wird in Unterföhring an einigen Stellen bereits die Straße für die erforderlichen Leitungen aufgerissen. Betroffen sind davon unter anderem die Johanneskirchener, die Jahn- und die Feldstraße. Franz Schwarz ist sich sicher auf der Suche nach Thermalquellen, die laut Fachleuten in der Gegend Unterföhrings bis zu 83 Grad warm sind, fündig zu werden.

Um Zeit zu sparen, beginne man deswegen jetzt schon damit, die Leitungen zu verlegen. Von Vorteil sei, dass mit dem ersten Abschnitt, der mit den Geothermie-Leitungen aufgestockt werde, auch öffentliche Einrichtungen, wie die Schule, das Rathaus und das Bürgerhaus, versorgt werden könnten. Ab Frühjahr 2009 soll die Geothermie als Energieversorgung bereits genutzt werden.

K. Ossoinig

Artikel vom 22.07.2008
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