Hauptthemen waren die Anliegen verschiedener Generationen

Haimhausen · Bürgerversammlung in Haimhausen

Haimhausen · Die Betreuung von Kindern und Jugendlichen sowie der Senioren der Gemeinde ist augenblicklich zentraler Punkt der Arbeit von Bürgermeister Peter Felbermeier und dem Gemeinderat. Bei seiner ersten Bürgerversammlung sprach Felbermeier stolz vom »Ringschluss« im lückenlosen Betreuungsangebot – von Babys ab neun Monaten bis zu den Jugendlichen der neunten Klassen.

Ab September öffnen sich die Pforten des erweiterten Jugendzentrums mit neu angebauten Räumen für die Nachmittagsbetreuung von Kindern und Jugendlichen. In enger Abstimmung mit den Wünschen der Eltern wurde ein Programm entwickelt, das sowohl Hausaufgabebetreuung als auch Nachhilfe in kleinen Gruppen und ein Freizeitangebot beinhaltet.

Nach dem gemeinsamen warmen Mittagessen geht es an die Hausaufgaben; im Anschluss daran bietet die Betreuerin Carolin Egglkraut mehrere Freizeitbeschäftigungen an, unter denen die Schüler wählen können. Damit sei, so der Bürgermeister, ein »Ersatz für die Ganztagsschule« geschaffen, die »aufgrund verschiedener gesetzlicher Voraussetzungen« im Augenblick nicht durchsetzbar sei.

Zum Thema Seniorenarbeit zeigte das Planungsbüro Schinharl-Höss die Baupläne für das gemeindliche Projekt »Betreutes Wohnen«. Noch für dieses Jahr hofft Peter Felbermeier auf den Spatenstich; ab 2010 sollten die ersten Senioren ihre Wohnungen beziehen. In Zusammenhang damit wurden bereits die Gehwege an der neu gestalteten Hauptstraße im Bereich des Ortszentrums auf Kosten der Fahrbahnbreite erweitert. Damit können auch Senioren mit Gehhilfen in die umliegenden Geschäfte gelangen. Auch an der Bushaltestelle wurden die Einstiege erhöht, um den Zutritt zu den MVV-Bussen zu erleichtern.

Die Ein- bis Drei-Zimmer-Wohnungen sollen älteren Menschen zur Miete überlassen werden. Es handelt sich nicht um ein Pflegeheim, sondern um eine Wohnanlage für Selbstversorger, die bei Badarf das Unterstützungsangebot des Zentrums nutzen können. So wird es einen 24-Stunden-Notruf, eine ärztliche Versorgung und Hilfe für Einkäufe sowie Behördengänge geben. So bleiben Selbstständigkeit und Privatsphäre in den Wohnungen erhalten, obwohl man jederzeit die Gemeinschafts- und Hilfsangebote nutzen kann.

Seit 2001 stagniert die Einwohnerzahl der Gemeinde. Die Ansiedlung junger Leute fehlt, während die Anzahl der über 60-jährigen steigt. »Die hohen Grundstücks- und Mietpreise sind für durchschnittliche junge Familien nicht mehr bezahlbar«, äußerte sich ein Bürger stellvertretend für viele bei der Versammlung. Er selbst habe eine erwachsene Tochter, die sich mit ihrer Familie in Haimhausen keine Wohnung leisten könne.

Felbermeier weiß um dieses Problem. Schwierig werden die in diesem Zusammenhang geforderten Einheimischenmodelle wegen der Eigentümer der in Frage kommenden Grundstücke. Dennoch wird deren Planung Thema der nächsten Klausursitzung des Gemeinderats.

Artikel vom 16.07.2008
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