Mit Metallstock auf Vorgesetzten eingeschlagen

Rabiater Schuhverkäufer

Unterföhring · Ein 20-jähriger Türke, der bei einem Schuhhaus zunächst als Aushilfe tätig war, wurde im Anschluss, als Verkäufer übernommen und war am 26. Januar sogar als Vertretung des Zweigstellenleiters eingesetzt.

Eine Bezirksleiterin kritisierte den jungen Mann aufgrund seiner unzulänglichen Leistungen. Dieses Kritikgespräch führte zum Streit und zu einer Verständigung des nächsthöheren Vorgesetzten. Dieser Vorgesetzte, ein 42-jähriger leitender Angestellter, sah nach diesem Gespräch mit dem 20-Jährigen keine Möglichkeit mehr, ihn weiter zu beschäftigen. Er bot ihm zwei Möglichkeiten zur Auswahl an: Zum einen wäre dies ein Auflösungsvertrag gewesen oder als zweite Möglichkeit eine sofortige Beurlaubung mit dem Ziel der Kündigung.

Darauf antwortete der junge Mann, er sähe noch eine dritte Möglichkeit. Dabei stand er auf und zog eine Teleskopschlagstock aus Eisen hervor und schlug zunächst auf den leitenden Angestellten und anschließend auf die Bezirksleiterin ein. Nachdem der Vorgesetzte eine erhebliche Anzahl von Schlägen auf Kopf und Oberkörper einstecken musste, gelang ihm schließlich die Flucht aus dem Büro. Auch die Bezirksleiterin wurde mehrfach mit dem Metallschlagstock getroffen und verletzt.

Der rabiate Verkäufer trieb seinen Vorgesetzten mit Schlägen und Tritten durch die gesamte Schuhfiliale, verfolgte ihn sogar noch außerhalb des Geschäfts und warf den Schlagstock zuletzt hinter seinem Opfer her. Seine Schläge waren so kräftig, dass der Stock dabei verbogen wurde. Noch am selben Tag konnte der Täter in der Nähe seiner Wohnung festgenommen werden. Zunächst erging Haftbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung, der nun auf versuchten Totschlag erweitert wurde.

In seiner Vernehmung durch die Mordkommission äußerte sich der Tatverdächtige völlig uneinsichtig. Er bedauerte offensichtlich, bei den beiden Geschädigten keine erheblicheren Verletzungen verursacht zu haben. Die beiden Geschädigten sind zwischenzeitlich aus ärztlicher Behandlung entlassen. In der Wohnung des Tatverdächtigen wurden weitere Hiebwaffen sichergestellt.

Artikel vom 14.02.2001
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