Bürgerversammlung zog trotz EM über hundert Interessierte an

Milbertshofen-Am Hart · Es tut sich was im elften Stadtbezirk

Die Stadt informierte, auch Stadtrat Alexander Reissl (rechts) referierte – und die Stadtteilbewohner gaben den Vertretern der Stadt mit ihren Anfragen und Anträgen Hausaufgaben auf.	 Foto: sd

Die Stadt informierte, auch Stadtrat Alexander Reissl (rechts) referierte – und die Stadtteilbewohner gaben den Vertretern der Stadt mit ihren Anfragen und Anträgen Hausaufgaben auf. Foto: sd

Milbertshofen-Am Hart · Über hundert Interessierte aus dem elften Stadtbezirk kamen zur diesjährigen Bürgerversammlung, um Anträge zu stellen oder Aktuelles aus ihrem Stadtbezirk zu erfahren. Zunächst einmal gab es einführende Worte von Stadtrat Alexander Reissl (SPD), der auch einiges zur Gesamtsituation Münchens referierte.

Unter anderem, dass insgesamt 781 Millionen Euro für den Ausbau von Schulen, Kindertagesstätten und Krippen innerhalb der nächsten vier Jahre ausgegeben werden sollen. Anhand von Graphiken legte Reissl dar, dass die Versorgung mit solchen Einrichtungen im Stadtbezirk 11 etwas besser sei als im Münchner Durchschnitt. Dies bestätigte auch die gerade erst im Frühjahr wiedergewählte Bezirksausschuss (BA)-Vorsitzende Antonie Thomsen (SPD).

Sie schilderte auch die Zustände ihrer ersten Bürgersprechstunde vor rund 13 Jahren. »Damals suchten Familien noch verzweifelt nach Betreuungsplätzen«, erinnerte sie. Den Trend bestätigt die neue Kinderkrippe an der Neuherbergstraße sowie der geplante Neubau einer Kooperationseinrichtung aus Krippe, Hort und Kindergarten an der Dientzenhoferstraße. Ebenfalls neu im Stadtbezirk ist die Jugendfreizeitstätte »Neuland« in der Neuherbergstraße.

Als »weniger erfreulich« bezeichnete Thomsen die Schließung des Zita-Seniorenheims in Milbertshofen. Was an seine Stelle komme, sei noch Gegenstand nicht-öffentlicher Verhandlungen. Der BA bemühe sich jedoch, wieder ein Altenzentrum im Stadtteil zu plazieren. »Zwar dauert manches etwas länger in Milbertshofen, aber wenn es dann was wird, dann wird’s was Schönes«, meinte die BA-Vorsitzende. So soll am Spiridon-Louis-Ring 21 der Neubau einer Multifunktionshalle mit Platz für 400 bis 500 Personen entstehen. Ganz aktuell war der Hinweis auf eine neue Wohnanlage am Petuelring. Im Ostteil der Nordheide Ost soll eine Dirt Line, eine Hügelstrecke für sportliches Gelände-Fahrradfahren, für Jugendliche entstehen.

An die Polizei richteten sich gleich zwei Anträge von Bewohnern. So berichtete Christian Berg über das Verhalten der Autofahrer im Bereich Spielstraßen Golddistelanger und Fingerkrautanger. Statt Schrittgeschwindigkeit würden dort in den Abendstunden teilweise Rennen gefahren. »Auch tagsüber hält sich keiner an das vorgegebene Tempo«, beschwerte er sich. Ein Kind sei bereits vor drei Wochen dort angefahren worden.

Auch Peter Hillesheim, Vorsitzender des Bewohnerrats Siedlung an der Nordheide e.V., richtete sein Anliegen direkt an die Polizei. Ihm ging es um die verbotenen Motorradrennen in der Tiefgarage und um Partys, die dort regelmäßig lautstark veranstaltet würden. »Manche Mieter sind so fertig deswegen, dass sie bereits in ärztlicher Behandlung sind«, berichtete er.

Um angenehmere Klänge ging es im Antrag von Julia Frommer und Stefan Duschl. Sie fordern die Stadt München auf, darauf einzuwirken, dass das im vergangenen Jahr abgebaute Glockenspiel wieder an einen würdigen Platz im Olympiapark komme.

Pünktlich zum Anpfiff des EM-Länderspiels Spanien gegen Russland war dann der letzte Antrag auch gestellt, so dass die Anwesenden das Spielfeld wechseln konnten.

Sofia Delgado

Artikel vom 01.07.2008
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