Heimatbühne führt eigens für sie geschriebenes Stück unter freiem Himmel auf

Eching · In der Hauptrolle: Eching

Hinter dem Bauzaun und den Kartoffelsäcken auf dem Echinger Bügerhausplatz tut sich einiges. Akteure und Helfer der Heimatbühne haben Großes vor. Fotos: Heimatbühne

Hinter dem Bauzaun und den Kartoffelsäcken auf dem Echinger Bügerhausplatz tut sich einiges. Akteure und Helfer der Heimatbühne haben Großes vor. Fotos: Heimatbühne

Eching · Eng ist’s geworden auf dem Bürgerhausplatz. Mit Kartoffelsäcken verkleidete Bauzäune versperren Wege – und Blicke. Das lässt Spannendes vermuten hinter den Brettern. Zu Recht. An den drei Wochenenden ab dem 18. Juli führt die Heimatbühne dort jeweils ab 20.30 Uhr den »Erdäpfelkrieg« auf. In der Kulisse des historischen Dorfes gibt es dazu an allen Vorführungstagen ab 17 Uhr schon Essen und Trinken.

»Wir wollten schon immer einmal eine Freilicht-Aufführung auf die Beine stellen – und jetzt, zu unserem 30-jährigen Jubiläum, wird’s endlich wahr«, berichtet Irmi Ponath von der Heimatbühne Eching. Den Ausschlag gab der Leiter des Kulturamts, Dr. Michael Corsten. Er machte der Heimatbühne ein besonderes Geschenk, indem er einen professionellen Autor engagierte, eigens für diesen Anlass der Heimatbühne ein Stück »auf den Leib« zu schreiben, das auf tatsächlichen historischen Ereignissen in Eching beruhen sollte.

»So etwas hatte ich noch nie gemacht – und das reizt mich immer am meisten. ›Da kannst du nur auf die Schnauze fallen – also musst du es unbedingt machen‹, habe ich mir gesagt«, erzählt Peter B. Heim lachend der Münchener Nord-Rundschau, wie es dazu kam, dass er schließlich den »Erdäpfelkrieg« geschrieben hat. Doch vor dem Schreiben kam das Lesen – und davor das Diskutieren, welches historische Ereignis zum Thema gemacht werden soll. Irmi Ponath erinnert sich: »Wir dachten ja zunächst an einen großen Brand hier in Eching, etwa vor zehn Jahren. Aber dann hat der Peter Heim die Sache mit den Umsiedlern im Stadtarchiv gefunden.«

Um 1850 wurden evangelische Kartoffelbauern umgesiedelt nach Eching. Das führte zu Neid und Missgunst unter den hiesigen Bauern – »die Zuag’roasten bekamen sozusagen die größten Kartoffeln«, fasst Ponath den Konflikt zusammen. Was in der Realität nur die Zeit heilen konnte, verdichtet Heim unter Ausnutzung all seiner künstlerischen Freiheit zu einer Komödie mit Jägern, Wilderern – und einem Hauch Romeo und Julia.

»Ich habe mir aus allem die Rosinen gepickt und auch wahre Begebenheiten aus anderen Zeiten mit dieser Geschichte verknüpft«, sagt Heim schmunzelnd – und erzählt vom großen Vergnügen, das Ergebnis mit den Darstellern der Heimatbühne zu inszenieren. »Die entwickeln fast schon einen professionellen Anspruch«, lobt Profi Heim. Und hofft, dass ab dem 18. Juli nicht nur Echinger auf den Bürgerhausplatz strömen, um das zu überprüfen.

Eva Mäkler

Artikel vom 01.07.2008
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