Russland an der Isar

Maxvorstadt · MIR feiert München

Maxvorstadt · Am Samstag, 28. Juni, findet von 14 bis 22 Uhr auf den Odeonsplatz, ein Kulturfestival, anlässlich des 850. Geburtstags der bayerischen Hauptstadt statt, an dem über 100 russische Künstler teilnehmen werden.

Darunter der Moskauer Opernstar Elena Kononenko, Musikvirtuosen Vladimir Kalpaschnikow (Cello) und Michael Leontschik (Zimbala), der bei vielen Internationalen Musikfestivals und Wettbewerben preisgekrönte Kinderchor der Orenburger Philharmonie »Neue Namen«, das Orenburger Vokalensemble »Korabejniki«, sowie die Münchner Mädchen-Tanzgruppe »Irinuschka«, MIR-Männerchor unter der Leitung von Anatolij Fokin und viele andere.

Russen und Russland haben eine lange Tradition in München. Im 19. Jahrhundert waren es Aristokraten und Dichter, die in der bayerischen Hauptstadt gerne lebten, darunter der große russische Dichter und Diplomat Fjodor Tjutschew, dessen Denkmal in Bronze in der Nähe des Hofgartens seit 2003 steht. Dann stürmten russische Künstlerstudenten die Münchner Malschule von Anton Aschbe, die wiederum am Anfang des 20. Jahrhunderts eine neue Künstlervereinigung München gründete, die Vorgängerin des Blauen Reiter. Auch die russischen Revolutionäre fanden die Stadt an der Isar sympathisch, vor allem Vladimir Uljanow, der hier in München zum ersten Mal seine politischen Schriften mit dem Pseudonym »Lenin« unterschrieb. Nach der Oktoberrevolution und auch während des zweiten Weltkrieges kamen viele Flüchtlinge aus dem Russischen Reich, die berühmtesten und hier zu Lande die beliebtesten von ihnen waren Donkosaken, die jahrzehntelang, fast bis zum Ende des Kalten Krieges, den für Sentiment und Melancholie geneigten Münchnern bei ihren Konzerten ein Stück Russland schenkten.

Auch heute im »Russischen München« kann man, außer der Revolutionären, alles finden: Dichter, Künstler, Musiker, Tänzer, die sich in ihrer neuen Heimat wohl und willkommen fühlen. Man kann sich davon überzeugen, wenn man sich am Samstag, den 28. Juni, von 14 bis 22 Uhr, auf dem Odeonsplatz einfindet, denn dort veranstaltet das Zentrum russischer Kultur MIR unter dem Stadtjubiläumsmotto »Brücken bauen« ein Kulturfestival »Russland an der Isar«. Da hat man Gelegenheit russische Lieder mitzusingen, Volkstänze mitzutanzen und russische Spezialitäten auszuprobieren.

Artikel vom 25.06.2008
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