Die Ichoschule in Obergiesing leidet unter erheblichen baulichen Mängeln

»Unzumutbare Zustände«

Obergiesing · Wie nicht zuletzt durch das Gutachten der Schulärztin eindrucksvoll bestätigt wurde, leidet die Schule unter zum Teil erheblichen baulichen Mängeln.

Diese Mängel sind weder den Schülern noch dem Lehrerkollegium länger zuzumuten. Der Kontrast zwischen den bereits renovierten Klassenzimmern und den Klassenzimmern, in denen zum Teil der Mörtel aus größeren Löchern in den Wänden bröckelt, illustriert eindrucksvoll den tatsächlichen Renovierungsbedarf.

Dabei ist dringend zu bedenken, dass die Schule aufgrund des außergewöhnlich hohen Anteils an ausländischen Kindern sowieso einen schweren Stand hat: Die Anzahl der deutschen Eltern, die ihre Kinder in einer anderen Schule unterbringen wollen, ist im Vergleich zu anderen Schulen deutlich erhöht. Der bauliche Zustand der Schule unterstützt dabei viele Vorurteile, die der Schule entgegengebracht werden und ist alles andere als eine gute Außenwerbung.

Für die im Sommer geplanten Renovierungsarbeiten sind insbesondere die Renovierung aller noch nicht sanierten Toilettenanlagen sowie die Renovierung aller Klassenzimmer notwendig, deren baulicher Zustand und deren optisches Erscheinungsbild den Kindern und Lehrern nicht mehr zuzumuten sind. Der BA 17 beantragte daher, diese Renovierungsmaßnahmen im kommenden Sommer durchzuführen.

Trotz mehrfacher Beantragung durch die Schulleitung ist die Hausmeisterwohnung weder instandgesetzt noch erweitert worden. Diese längst fälligen Arbeiten sind jedoch notwendig, um einen dauerhaften Hausmeister mit Familie an der Schule zu beschäftigen. Der BA 17 beantragte daher die Renovierung und Erweiterung der Hausmeisterwohnung im kommenden Sommer.

Die Außenfassade der Schule befindet sich in einem stark vernachlässigten Zustand. Der Putz bröckelt von den Wänden. Da die Außenfassade einer Schule immer auch die Außenwirkung prägt, beantragte der BA 17 die Instandsetzung der Außenfassade im kommenden Sommer. Mit großer Verwunderung musste zur Kenntnis genommen werden, dass die Schulanlage nicht in die Planung für die Generalsanierung von Münchner Schulen in den nächsten fünf Jahren aufgenommen ist. Mehrere Wasserflecken, Mörtel, der aus den Wänden bröckelt, und abgenutzte Treppenhäuser beweisen aber die Notwendigkeit der Aufnahme. Der BA 17 beantragte daher, die Schule in den nächsten fünf Jahren in die Generalsanierung aufzunehmen.

Der BA 17 beantragte, dass er durch das Schulreferat bis Februar schriftlich informiert wird, welche Renovierungsmaßnahmen für den kommenden Sommer geplant sind und bittet gleichzeitig um eine schriftliche Stellungnahme zu den oben genannten vier Punkten.

Der Renovierungsbedarf der Ichoschule ist spätestens seit dem Gutachten der Schulärztin unumstritten. Aufgrund der besonderen Schülerstruktur der Ichoschule, ihrem schweren Stand im Wettbewerb mit umliegenden Schulen und der Aufmerksamkeit, die der bauliche Zustand der Schule bei den Bürgern in Obergiesing zu Recht bereits erfahren hat, muss schnell gehandelt werden. Dabei sind die oben genannten Renovierungsarbeiten besonders wichtig und sollten daher im kommenden Sommer durchgeführt werden.

Verblüffend ist dabei die engagierte Arbeit des Lehrerkollegiums und des Elternbeirates. Viele kleine Verbesserungen des Lehrbetriebs sind durch das freiwillige Engagement von Lehrern und Eltern zustande gekommen. Das beginnt bei der PC-Ausstattung in den Klassenzimmern, geht weiter über spezielle Lehrprojekte, an denen sich die Schule beteiligt und endet an der Gestaltung der Klassenräume. Eltern und Lehrer bringen sich mit einem ungewöhnlich hohen Engagement in den Lehrbetrieb ein und meistern bislang die schwierige Situation, die sie durch den hohen Anteil an ausländischen Kindern vorfinden. Das Schul- und Kultusreferat sollte nun selbst überlegen, ob es diese engagierte Arbeit weiterhin durch schleppend vorangehende Renovierungsarbeiten „belohnen“ will. N. F.

Artikel vom 14.02.2001
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