Endlich ein eigenes großes Erholungsgebiet mit viel Grün

Hochbrück kann feiern

Zwischendurch fast Brachland, jetzt soll es als Naturschutzgebiet höchst friedlicher Erholung dienen. Foto: Privat

Zwischendurch fast Brachland, jetzt soll es als Naturschutzgebiet höchst friedlicher Erholung dienen. Foto: Privat

Hochbrück · Es gibt Grund zum Feiern am kommenden Wochenende, 28. und 29. Juni, in Hochbrück: Ein »neues Naherholungsgebiet« gilt es einzuweihen, und zwar mit einem zweitägigen Brückenfest. Doch so neu ist das Gelände für die meisten Hochbrücker gar nicht. Es handelt sich um das ehemalige Bundeswehrgelände südlich des Schleißheimer Kanals.

Nach jahrelangen Vorbereitungen gehört das Gelände seit 2006 der Stadt. Die hat einen Landschaftsgärtner beauftragt, der die über 70.000 Quadratmeter mit neuen Wegen und Spielmöglichkeiten ausgestaltet hat.

Besonders Hochbrücker Eltern werden sich darüber freuen. Vernünftige Überlegungen – trotzdem wird sich manch ein »Alteingesessener« vielleicht noch daran erinnern, welche Anziehung dieses Gelände auf ihn ausgeübt hat, als er Kind war. Damals war es der Reiz des Verbotenen, denn auf dem Militärgelände versteckten sich noch lange Blindgänger und Munitionsreste aus dem Krieg. Das machte es für Kinder der Nachkriegsgenerationen gefährlich spannend, sich in den alten Hallen herumzutreiben, auf Dächer zu klettern und es womöglich mit dem Munitionspulver richtig krachen zu lassen. »Für Generationen von Kindern war das ein einziger, riesiger Abenteuerspielplatz – da gab es auch schon mal Unfälle«, erzählt Rudi Naisar von der Freiwilligen Feuerwehr Hochbrück, die das Brückenfest mit organisiert. Jüngere Geschichte schwingt also noch mit beim fröhlichen Brückenfest am Wochenende – und auch die von vielen Jahrhunderten zuvor, erinnert doch der Name des Festes an eine Brücke, die von 1696 bis 1887 im damals sumpfigen Moos stand.

Doch buntes Stadtleben findet vor allem heute statt, zum Beispiel an der weniger malerischen, doch funktionaleren Steinbrücke an der Grundschule. Am Samstag läutet ab 16 Uhr dort die Blaskapelle den Bierzeltbetrieb ein. Am Sonntag steht nach dem morgendlichen Gottesdienst gegen 9.30 Uhr die ökumenische Segnung der Anlage auf dem Programm, danach ein Weißwurstfrühstück und ab 12 Uhr Hendl und Haxn.

Vor allem gibt es aber reichlich Gelegenheit, dieses erste große Erholungsgebiet von Hochbrück zu erkunden – den Rundweg um die Kiefernhaine und die Wiesen dazwischen ebenso wie Hartplatz und Spielplatz für die Jüngeren. Südlich des Rundwegs sollte man die Natur eher sich selbst überlassen – Zutritt hat hier aber regelmäßig ein Schäfer mit seiner Herde.

Diese Mischung aus intensiver und extensiver Nutzung ist ein Kompromiss, den die Stadt Garching mit der bayerischen Unteren Naturschutzbehörde gefunden hat, um einerseits dem Naturschutzgebiet gerecht zu werden, andererseits aber auch den Hochbrückern. Und Klaus Zettl, Bauamtsleiter der Stadt Garching, ist optimistisch, dass laufende Verhandlungen mit der Bundeswehr bis Jahresende dazu führen werden, dass zu diesen über sieben Hektar nochmal zehn dazu kommen. Zu feiern nächstes Jahr – schließlich soll aus dem Brückenfest eine schöne Tradition werden. Eva Mäkler

Artikel vom 24.06.2008
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