Zehn Münchner Postämter machen dicht

München - „Nicht wie früher“

Will dem Poststerben nicht zusehen: Richard Quaas.	F: rq

Will dem Poststerben nicht zusehen: Richard Quaas. F: rq

Die Tage des traditionellen Postamts sind gezählt: Bis 2011 will die Deutsche Post alle eigenen Filialen schließen, Einzelhändler sollen in Zukunft die Postarbeit schultern. In München werden zehn Filialen zugesperrt, erhalten bleiben die Postämter, die von der Postbank betrieben werden.

Die Postbank allerdings wird ebenfalls von der Post verkauft. Kein Wunder, dass sich CSU-Stadtrat Richard Quaas um die Postversorgung in der Stadt sorgt.

„Schon jetzt ist es für Ortsunkundige nicht mehr so einfach wie noch vor ein paar Jahren, ein Postamt beziehungsweise einen Anbieter mit Postservice zu finden“, schimpft Quaas. „Hinter den Fassaden von Supermärkten, Schreibwarengeschäften und auch Bankfilialen verbergen sich heute, oft ungenügend gekennzeichnet, Servicestellen der Post, die weder in Stadtplänen verzeichnet sind, noch auf den ersten oder zweiten Blick zu erkennen sind.“ Dies könne weder im Interesse der Stadt, noch im Interesse der Bürger liegen. „Postdienstleistungen gehören auch im Zeitalter der vernetzten Kommunikationsgesellschaft zu den Grundbedürfnissen eines funktionierenden Gemeinwesens.“

Noch in diesem Jahr sperrt die Post zwei Münchner Filialen zu: das Amt in der Kochelseestraße und das in der Kreillerstraße. Eine Filiale nach der anderen wird nach Angaben eines Post-Sprechers in den Folgejahren geschlossen, die Reihenfolge sei noch nicht klar, an der Privatisierung aber führe kein Weg vorbei.

Quaas fordert von Oberbürgermeister Christian Ude (SPD), er solle auf die Post einwirken, damit „die Versorgung auch an zentralen Standorten im Stadtgebiet sichergestellt werden kann“. Von Anita Krause

Artikel vom 19.06.2008
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