Leser fragen - Politiker antworten

München · »Auf den Punkt gebracht – in 100 Worten«

»Auf den Punkt gebracht – in 100 Worten«, das ist unsere neue, wöchentliche Serie, in der Politiker von SPD und CSU kurz und knapp auf Fragen der Münchner Wochenanzeiger-Leser antworten. Thema heute: Bildung

Wie lange gibt es angesichts des Trends zu Privatschulen noch echte Chancengleichheit für junge Menschen?

Franz Maget, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion:

Ein gutes öffentliches Schulwesen ist ein hohes und wichtiges Gut. Denn die Kinder aus Arbeiterfamilien können sich nämlich teure Privatschulen nicht leisten. Gerechte Bildungschancen bekommt man nur mit bestmöglichen öffentlichen Schulen. Der Zugang zu Schule und Bildung muss deshalb kostenfrei sein und bleiben.

Ergänzend dazu kann es auch private Schulen geben. Zum Beispiel Montessori- oder Waldorf-Schulen oder auch Schulen in kirchlicher Trägerschaft. Dabei handelt es sich oft um gute Modellschulen, die wichtige Impulse für die allgemein bildenden Schulen geben. Problematisch sind aber teure private Eliteschulen, die nur betuchten Familien offenstehen. Gute Bildung darf nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen.

Georg Eisenreich, CSU-Landtagsabgeordneter:

Die staatlichen Schulen werden von 90 Prozent der Schüler besucht. Sie sind für den Wettbewerb gut gerüstet. Privatschulen leisten daneben einen wichtigen Beitrag. Sie fördern die Vielfalt und geben wichtige Impulse. Als Folge des Wettbewerbs haben sich die staatlichen Schulen in den letzten Jahren gewandelt und wichtige pädagogische Ideen übernommen: Einführung moderner Unterrichtsformen und individueller Förderangebote, Ausbau der Ganztagsangebote und verstärkte Profibildung.

Ein echter Schlag für die Chancengerechtigkeit wäre dagegen die Einführung eines staatlichen Gesamtschulsystems bzw. einer »Schule für alle«. Denn Studien zeigen, dass dort viele Begabungen nur unzureichend gefördert und entwickelt werden. Der beste Beitrag für die Chancengerechtigkeit ist daher der Erhalt des begabungsgerechten gegliederten bayerischen Schulsystems und die Ausstattung der Schulen mit mehr Lehrern.

Sie haben Fragen an die Politiker? Dann schicken Sie ihre Frage entweder per E-Mail an redaktion@wochenanzeiger.de, TelefAX 0 89 / 31 21 48 41 oder per Post an folgende Adresse: Münchner Wochenanzeiger, Redaktion, Moosacher Straße 56 – 58, 1. Stock, 80809 München (Stichwort: 100 Worte).

Artikel vom 18.06.2008
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