Der 11. Stadtbezirk nennt sich in Zukunft »Milbertshofen-Am Hart-Olympiadorf«

Milbertshofen-Am Hart-Olympiadorf · Bindestrich-Namen

»So viel Platz muss sein«, meint ein knappe Mehrheit im Bezirksausschuss – und beschließt den neuen Namen für den 11. Stadtbezirk. Fotomontage: mnr

»So viel Platz muss sein«, meint ein knappe Mehrheit im Bezirksausschuss – und beschließt den neuen Namen für den 11. Stadtbezirk. Fotomontage: mnr

Milbertshofen-Am Hart-Olympiadorf · Gut, dass so einiges draufpasst auf eine DIN-A4-Seite. Denn der 11. Stadtbezirk im Münchner Norden braucht Platz. Viel Platz. Auf seiner Sitzung in der vergangenen Woche beschloss der Bezirksausschuss (BA), sich zu erweitern – rein namentlich.

Nach langer Diskussion und einem denkbar knappen Abstimmungsergebnis von 15 Befürwortern zu 14 Gegnern der Namenserweiterung stand es fest: Aus »Milbertshofen-Am Hart« wird nun »Milbertshofen-Am Hart-Olympiadorf«.

»Ich werde jedes Jahr wieder den Antrag stellen, die Siedlung Kaltherberge in den Namen aufzunehmen«, meinte Josef Floßmann (SPD) voller Ironie zu dem Ansinnen, »wir machen damit ein Fass auf!« Der Antragsteller, Robert Wolf (CSU), ehemaliges BA-Mitglied, begründete hingegen seinen Vorschlag gegenüber der Münchener Nord-Rundschau damit, dass das olympische Dorf im Gegensatz zu den kleineren Siedlungen wie der Kaltherberge auch räumlich stärker vom restlichen Stadtbezirk getrennt sei und mit der Namensgebung die Zusammengehörigkeit bewusster gemacht werden solle. Und weiter: »Das Olympiadorf hat mittlerweile eine über 35-jährige Geschichte, die in der ganzen Welt bekannt ist. Eine heitere – und auch eine tragische. Das alles schwingt nun im Namen unseres Stadtbezirks mit.«

Begeisterte Zustimmung findet die Entscheidung natürlich im Olympiadorf. Günter Fitzke, Vorsitzender des Kulturvereins Olympiadorf, sagt dazu: »Bisher hatte ich immer das Gefühl einer unsichtbaren Mauer zwischen dem Angebot des Kulturhauses Milbertshofen und unserem forum 2. Jetzt hoffe ich, dass sich beide Seiten auch vom Angebot der jeweils anderen mehr angesprochen fühlen!« Die Vorsitzende des BA 11, Antonie Thomsen, glaubt hingegen, dass sich die »separatistischen« Tendenzen des Olympiadorfs eher noch verstärken, wenn die Eigenständigkeit in Zukunft auch im Namen erkennbar ist.

Aber geht das wirklich einfach so, dem Stadtbezirk einen neuen Namen zu geben? Axel Rothstein von der Geschäftsstelle des BA 11 ist ganz froh, dass der Stadtbezirk kein eigenes Wappen führt, das angepasst werden müsste. »Es gibt noch nicht mal Stempel, die neu beschafft werden müssten. Broschüren und Handbücher werden einfach bei der nächsten Auflage aktualisiert. Und die Briefkopfänderung kann ich am Computer selbst übernehmen«, erklärt Rothstein. Bevor er aber damit den »neuen« Stadtbezirk offiziell aus der Taufe heben kann, muss er den nun beschlossenen Antrag an das Direktorium der Stadt München weiterleiten.

Das schickt ihn an das Kreisverwaltungsreferat. Denn der BA ist zwar grundsätzlich frei in der eigenen Namenswahl, doch darf kein Namensbestandtteil historisch belastet oder aus anderen Gründen anstößig sein. Binnen dreier Monate muss ein entsprechender Bescheid der Stadt an den BA gehen – der in der darauf folgenden Sitzung dann endgültig den neuen Namen beschließen muss. Falls in der Zwischenzeit nicht noch ein paar Ergänzungsvorschläge Erfolg haben sollten. Für die Nord-Rundschau steht jedenfalls fest, dass sie außer aus den BAs 24 und 12 auch weiterhin aus dem ganzen Stadtbezirk 11 berichten wird. Also aus Milbertshofen-Am Hart-Olympiadorf-Harthof-Neuherberge-Kaltherberge-Nordheide. Eva Mäkler

Artikel vom 17.06.2008
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