Eching · TSV in der Bezirksoberliga

Spielen können sie, die Jungs vom TSV Eching – und feiern offensichtlich auch. Foto: ba

Eching · 19 Jahre mussten sie wieder auf diesen Moment warten, für den Fußballer leben. Deshalb explodierte der ganze TSV Eching, als zum Ende der Bezirksliga die Meisterschaft gefeiert wurde. Seit dem Aufstieg in die Bayernliga ging es schleichend über Landes- und Bezirksoberliga abwärts.

Der Gang in die Bezirksliga vor zwölf Monaten war so etwas wie der »Super-GAU« – dem ein Neuanfang folgte, mit beeindruckendem Ergebnis: Die Echinger verloren von 30 Spielen nur zwei, holten 68 Punkte und hatten letztlich 13 Punkte Vorsprung auf den Zweiten. Im Mittelpunkt des letzten Jahres stand Robert Hofmeier, der vor 19 Jahren beim Bayernliga-Aufstieg einer der Architekten des Erfolges war.

Im Bezirksoberliga-Abstiegsjahr stieg er wieder ein – als Teammanager; er vollzog zusammen mit Trainer Wolfgang Donders den Neuanfang. Schon da machte Hofmeier klar, dass die sofortige Reparatur des »Betriebsunfalls Bezirksliga« Pflicht ist und der Weg des TSV Eching in der Bezirksoberliga auch noch nicht zu Ende sein soll.

Hofmeier würde gerne die guten alten Zeiten in Landes- oder Bayernliga wieder aufleben lassen – im altehrwürdigen Stadion an der Dietersheimer Straße. Allerdings nicht um jeden Preis, wie er betont: »Die Ligen muss man sich leisten können. Wir sind auf einem guten Weg, haben aber keinen Dagobert Duck im Keller.« Für richtig große Sponsoren wird der Verein aber erst wieder ab der Landesliga interessant. Hofmeier und die neue Vorstandschaft arbeiten nun daran, mit einer breiteren Masse an Sponsoren dennoch das Fundament für weitere Aufstiegsfeiern zu legen. Unterdessen entwickelt sich die aktuelle Mannschaft zu einer Ansammlung von Glücksfällen. Dem Torjäger Fabijan Hrgota besorgte der Verein einen Arbeitsplatz. Als Dank schoss der beste Stürmer der Liga in 30 Saisonspielen 32 der insgesamt 94 Echinger Treffer.

Auch die höherklassig erfahrenen Robert Eichler (16 Tore) und Peter Enckell (11) sorgten zusammen mit den jungen Talenten Alex Christophersen (8), Christopher Schindler (7) und Michael Huber (6) dafür, dass Echings Offensivspiel ein sensationelles Spektakel wurde. Die Mannschaft spielte hoch attraktiven Fußball, wuchs zusammen und muss jetzt kaum Abgänge verzeichnen. Selbst Fabijan Hrgota, der fast täglich neue Angebote bekam, hat in Eching verlängert. Schließlich will der TSV nach Echings Party des Jahres nicht wieder 19 Jahre lang auf den nächsten Aufstieg warten. Nico Bauer

Artikel vom 05.06.2008
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