Rainer Beeck vom Aufsichtsrat zum neuen Präsidenten des TSV 1860 München bestellt

München · Kommt jetzt endlich die Ruhe nach dem Sturm?

München · Einmal noch wurde es stürmisch, jetzt kann beim TSV 1860 München wieder Ruhe einkehren. Rainer Beeck wurde vom Aufsichtsrat mit sofortiger Wirkung als neuer Präsident des Zweitligisten bestellt. Der 45-Jährige löst damit den umstrittenen Albrecht von Linde ab, der im Zuge der Entlassung von 1860-Geschäftsführer Dr. Stefan Ziffzer seinen Rücktritt für September angekündigt hatte.

Auf Beecks Schultern ruhen die Hoffnungen, die zerstrittenen Lager innerhalb des Vereins zusammenführen zu können. Ein erstes Indiz, dass er übergreifend Vertrauen genießt, ist seine einstimmige Wahl zum Präsidenten.

Ebenso einstimmig sind auch Beecks Stellvertreter gewählt worden. Während der SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende Franz Maget als Vizepräsident wiedergewählt wurde, löst Dr. Michael Hasenstab, Enkel des ehemalige Löwenspielers Adolf Hasenstab, Karsten Wettberg ab. Dieser wiederum soll den Aufsichtsrat der 1860 München GmbH & Co KGaA ergänzen. Auch dieser Beschluss fiel einstimmig. Die Fans atmen auf, denn es besteht die begründete Hoffnung, dass in Zukunft die volle Konzentration aller Verantwortlichen auf den sportlichen und wirtschaftlichen Erfolg gerichtet ist. Mit der Wahl von Rainer Beeck ist auch die Position von Stefan Reuter als inzwischen alleinverantwortlichem Geschäftsführer deutlich gestärkt. Das fehlende Bekenntnis des bisherigen Präsidiums zu ihm hatte den Eklat um Ziffzer und dessen Aussage, Präsident Albrecht von Linde sei eine Schande, ausgelöst. Eine Wiedereinstellung von Stefan Ziffzer nach von Lindes Abgang schloss Beeck allerdings aus.

Das neue Präsidium hat sich gegenüber dem Sportinformationsdienst (sid) indirekt für eine weitere Zusammenarbeit mit Stefan Reuter ausgesprochen. So erklärte Maget, zunächst müssten die finanziellen Baustellen des Vereins geschlossen werden. Vorrangig müsse Kapital beschafft werden, damit Reuter handeln könne.

Die ARGE (Arbeitsgemeinschaft aller Fanclubs des TSV 1860) hat Beecks Wahl als gute Nachricht aufgenommen und dem gesamten Vorstand ihre Glückwünsche ausgesprochen. Auch die ARGE selbst steht vor einem Neuanfang. Der 1. Vorstand Manfred Riedl hat am Dienstag, 27. Mai, überraschend sein Amt niedergelegt. Auch innerhalb der ARGE gab es unterschiedliche Ansichten über die Arbeit des Präsidiums.

Anlass zur Freude hat beim TSV zuletzt die »Aktion XX-Tausend« gegeben (siehe dazu »XX-Tausend Fans, aber kein Löwen-Tor« ). Mit 12.600 Zuschauern in einem Regionalligaspiel haben die Fans ihre eigene Bestmarke aus dem letzten Heimspiel der Saison 2006/2007 gegen den SV Wehen deutlich übertroffen. Zugleich haben sie ein klares Bekenntnis für den Erhalt des Sechzger-Stadions abgegeben. Eine solche Einigkeit wünscht man sich jetzt auch wieder innerhalb des TSV 1860, bei der ARGE und Pro1860. Vielleicht kann die Aktion XX-Tausend hier das Vorbild sein.

Artikel vom 28.05.2008
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