Moosach bekommt Kulturgeschichtspfad – Präsentation auf den Kulturtagen

Moosach · Versteckte Geschichte

Johanna Salzhuber und Kathrin Koop vom Bezirksausschuss Moosach besprechen vor dem historischen »Landkramer« in der Quedlinburger Straße mit Dr. Ulrike Haerendel (v.li.) die letzten Details des Kulturpfades. 	Foto: wei

Johanna Salzhuber und Kathrin Koop vom Bezirksausschuss Moosach besprechen vor dem historischen »Landkramer« in der Quedlinburger Straße mit Dr. Ulrike Haerendel (v.li.) die letzten Details des Kulturpfades. Foto: wei

Moosach · Au-Haidhausen hat eins, Laim hat eins und auch Pasing-Obermenzing hat eins – ein kleines Büchlein, in dem Geschichte und Kultur aus dem Stadtteil in Form eines Pfades illustriert sind. Höchste Zeit also, dass auch die vielseitige Vergangenheit und die kulturellen Schmankerl Moosachs auf Papier erscheinen. Ab den Moosacher Kulturtagen, die am 5. Juli beginnen, ist es soweit.

Dann wird der Moosacher Kulturgeschichtspfad kostenlos im Viertel verteilt.

»Die Kulturgeschichtspfade vermitteln entlang ausgewählter Stationen ein Bild von der historischen Entwicklung des Stadtbezirks, von charakteristischen Stätten, bedeutsamen Persönlichkeiten und der Lebenswirklichkeit der Bevölkerung«, so umschreibt die Landeshauptstadt die Idee der Pfade auf ihrer Internetseite. Die Autorin dieser handlichen Broschüren heißt Dr. Ulrike Haerendel. Ihrer Feder entstammen die bereits bestehenden sechs Kulturgeschichtspfade. Für die Moosacher Ausgabe erhielt Haerendel tatkräftige Unterstützung vom Bezirksausschuss Moosach (BA 10) und vom umfangreichen Archiv von Volker Laturell und Georg Mooseder.

Da Haerendel durch ihre Arbeit viele Stadtviertel aus nächster Nähe kennengelernt hat, weiß sie um die Vorzüge Moosachs: »In diesem grünen Viertel herrscht eine angenehme Normalität. Moosach steht für Heimat. So gibt es hier viele Leute, die hier geboren wurden und lange Zeit geblieben sind.« Kulturell habe Moosach einiges zu bieten. Allerdings, so Haerendel, sei dies nicht allen bewusst, da die Geschichte im Stadtviertel »gut versteckt« sei. Vor allem die kleinen Schönheiten, die davon zeugen, dass Moosach einmal ein altes Dorf war, seien nicht offensichtlich. Kathrin Koop vom BA 10 sieht das ähnlich: »In Moosach gibt es einiges mehr als die altbekannte Pelkovenstraße und ein paar Reihenhäuser. Der Kulturgeschichtspfad macht das deutlich.«

Untergliedert ist die Broschüre in einen »kleinen« und einen »großen« Pfad. Letzterer beschäftigt sich mit Moosach seit der Industrialisierung. Die Geschichte der Trinkl-Siedlung wird dabei genauso unter die Lupe genommen, wie der Rangierbahnhof oder die Borstei. Der »kleine« Pfad steht unter dem Motto »Dorf und Hofmark Moosach«. Hierbei geht die Autorin zum Beispiel auf die Siedlung Karlinger Straße, die Heilig-Geist-Kirche oder die traurige Geschichte des Arbeitserziehungslagers Moosach ein.

Für die Vorstellung des Pfades sind die Moosacher Kulturtage, die vom 5. bis 13. Juli stattfinden, prädestiniert. Der Veranstalter REGSAM hat rund 40 Veranstaltungen geplant, vom klassischen Konzert über Kabarett bis hin zum Kindertheater. Martina Hainer von REGSAM stellt das Besondere der Kulturtage heraus: »Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Es sollen alle Moosacher die Möglichkeit haben, unabhängig vom Geldbeutel, Stadtteilkultur zu genießen.« Unter diesen Veranstaltungen ist auch eine Radltour deren Route sich am Kulturgeschichtspfad orientiert. Diese Tour verschafft somit nicht nur Bewegung, sondern vermittelt geballtes Stadtteilwissen. wei

Artikel vom 20.05.2008
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...