90 Prozent der gemeldeten Teilnehmer machten trotzdem mit

Olympiapark · Stadt-Triathlon trotz Regens ein Erfolg

Durchnässt, aber glücklich waren am Ende alle Teilnehmer des Stadt-Triathlons im Olympiapark – nicht nur die auf dem Podest. Foto: MRRC

Durchnässt, aber glücklich waren am Ende alle Teilnehmer des Stadt-Triathlons im Olympiapark – nicht nur die auf dem Podest. Foto: MRRC

Olympiapark · Katrin Esefeld, erst vor wenigen Wochen im schwäbischen Backnang frisch gebackene deutsche Amateurmeisterin im Duathlon, heißt die alte und neue Königin im Olympiapark. Der Münchner Medizinstudentin aus Mühldorf, erst im Herbst 2006 als »Newcomerin des Jahres« ausgezeichnet, gelingt es als erster Frau, den Stadt-Triathlon München zum zweiten Mal zu gewinnen – und das gleich im Folgejahr.

Bei den Männern verdrängt der vierundzwanzigjährige Christian Nairz, Nationalkaderathlet aus Zirl bei Innsbruck, Vorjahressieger Stephan Seider knapp mit nur dreizehn Sekunden Abstand auf den zweiten Platz.

Mancher scheute sich, bei dem Münchner Wetter des vergangenen Wochenendes den Hund vor die Türe zu jagen; wer beim Stadt-Triathlon München dabei sein will, lässt sich von solchen Banalitäten nicht den Start vermiesen. Weit über eintausend Teilnehmer – darunter eine Vielzahl Hobbysportler, von denen viele ihren ersten Triathlon absolvierten – hatten sich angemeldet. Und fast 90 Prozent des seit zwei Monaten ausgebuchten Teilnehmerfeldes stand am Sonntag trotz stundenlangen Dauerregens gut gelaunt am Start im Olympiapark – und dank kurzfristiger Improvisation des Veranstalters auch halbwegs trocken wieder im Ziel, wo nicht nur die Sieger um die Wette strahlten.

425 Meter Schwimmen im Olympiabad stand als Auftaktdisziplin an. Was darauf folgte, gestaltete Petrus nicht weniger nass: auf vier Runden im Olympiapark galt es, insgesamt 20 Kilometer auf dem Rad zu absolvieren, um schließlich nach weiteren 5 Kilometer laufend das Ziel zu erreichen. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Favoriten war von Beginn an vorprogrammiert.

Christian Nairz startete bei dem Wettkampf unmittelbar vor Vorjahressieger Stephan Seider. Nairz bewies dabei, dass Triathlon nicht nur aus den drei Disziplinen Schwimmen, Radeln und Laufen besteht – seinen Vorsprung von siebzehn Sekunden auf Seider holte er sich im Wesentlichen in der Wechselzone, und zeigte so, dass es beim Wechsel aus dem Wasser aufs Rad sowie vom Rad in die Laufschuhe gerade auf der knackigen Sprintdistanz wirklich um jede Sekunde geht.

Einzig auf dem Rad hatte die Konkurrenz eine Chance, ein paar Sekunden gegen die beiden Athleten gut zu machen. Der Drittplatzierte Christoph Schmitt, frischgebackener Elektroingenieur aus München, der sich sein Studium als Spinninginstruktor finanzierte, kommentierte seine Taktik später im Ziel: »Angesichts der nassen Straßen hatte ich mir eigentlich vorgenommen, das Rennen besonders vorsichtig anzugehen. Doch als ich im Sattel saß, dachte ich nur »rum um die Kurve und drücken«.

Schmitt, als Sieger von ‘05 bestens mit der Strecke vertraut, konnte zwar so den Abstand verkürzen, letztlich blieb sein Abstand zu Nairz und Seider aber bei 45 Sekunden oder rund zweihundert Metern auf der Laufstrecke.

Bei den Frauen standen am Start beispielsweise Wenke Kujala (31), die deutsche Meisterin von 2006. Siegchancen wurden auch der einundzwanzigjährigen Angelika Perfler, die ebenfalls dem U23-Kader der Österreicher angehört, zugetraut.

Bereits im Wasser hatten die Youngster um Lisa Rester und ihre Kolleginnen aus dem bayerischen Nachwuchskader der Hilpoltsteinerin Kujala fast eine Minute abgenommen. Auf dem Rad kämpfte sich die blonde Langdistanz-Spezialistin aber Runde um Runde wieder nach vorne. Nur eine war noch schneller unterwegs: Vorjahressiegerin Katrin Esefeld, die in München studiert. Mit gnadenlosem Druck auf das Pedal ließ Esefeld keiner Konkurrentin eine Chance – und behielt auch auf der anschließenden flachen Laufstrecke die Nase vorn.

Lisa Rester, die eigentlich für dieses Wochenende einen Start bei der Jugend-EM geplant hatte und wegen eines Materialschadens beim Quali-Wettkampf vor drei Wochen auf den Stadt-Triathlon umdisponiert hatte, erinnerte sich später im Ziel: »Mein Rad war auf der regennassen Strecke in einer Kurve weggerutscht – aber die Schrammen habe ich erst im Ziel gespürt – ich wollte bei meinem Heimwettkampf unbedingt vorne landen«.

Auch Katharina Lurz, die extra aus dem unterfränkischen Gemünd angereist war, konnte sich nach vorne kämpfen und verdrängte Wenke Kujala schließlich sogar noch vom dritten Platz bei den Frauen.

Der Stadt-Triathlon München, in dessen Rahmen zum fünften Mal in Folge die bayerischen Juniorenmeisterschaften stattfanden, war morgens um neun gemeinsam vom Präsidenten des bayerischen Triathlonverbandes, Peter Pfaff, und, als Vertreterin der Stadt, Diana Stachowitz, gestartet worden.

Artikel vom 20.05.2008
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