Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart mit Grünen/ÖDP und FDP im Vorstand

Milbertshofen-Am Hart · Neue Weichenstellungen

Drei freuen sich: Antonie Thomsen, SPD (Mitte) hat wieder den BA-Vorsitz für den 11. Stadtbezirk inne. Ihre Stellvertreterin ist nun die bisherige zweite Stellvertreterin, Christina Hörl (SPD).  	Foto: em

Drei freuen sich: Antonie Thomsen, SPD (Mitte) hat wieder den BA-Vorsitz für den 11. Stadtbezirk inne. Ihre Stellvertreterin ist nun die bisherige zweite Stellvertreterin, Christina Hörl (SPD). Foto: em

Milbertshofen-Am Hart · Eigentlich war das Wählervotum für den Bezirksausschuss Milbertshofen-Am Hart (BA 11) ja wenig überraschend. Die SPD wurde als stärkste Kraft bestätigt – doch 0,2 Prozentpunkte weniger Stimmen bedeuteten gleich einen Sitz weniger im BA. Das war der Verlust der absoluten Mehrheit.

Die CSU verlor gleich zwei Sitze, Grüne und ÖDP hingegen gewannen gemeinsam zwei hinzu und sind mit insgesamt vier Mitgliedern nun in Fraktionsstärke vertreten. Prompt klopfte man bei der SPD an, wie es denn mit der Position des stellvertretenden zweiten Vorsitzenden aussähe. Gespräche folgten, über die Verteilung von Posten, über die Vereinbarkeit von Positionen.

Ebenso zwischen der SPD und der CSU, die bisher mit Erich Tomsche den ersten Stellvertreter stellte. Auch mit der FDP, die jetzt mit zwei Köpfen doppelt so stark vertreten ist wie im bisherigen BA, setzte man sich zusammen. Im Ergebnis schien es der SPD offenbar verlockender, die »bescheideneren« kleineren Parteien näher zu sich ins Boot zu holen als die CSU – und prompt benannte die CSU vergangenen Mittwoch erst gar keinen Kandidaten für den zweiten Stellvertreter mehr, da sowieso klar war, dass mit so vielen Stimmen, wie Vertreter von SPD, Grünen/ÖDP und FDP anwesend waren, Christina Hörl (SPD) zur ersten und Leo Meyer-Giesow zum zweiten Vositzenden gewählt werden würde.

Und genau so kam es. Dafür bekam dann Dr. Claus Wunderlich von der FDP als Kassier auch noch einen Beisitzer-Platz im Vorstand, neben Mathias Kowoll (SPD) als Internetbeauftragten.

»Schlechten politischen Stil« nennt Tomsche gegenüber der Münchener Nord-Rundschau dieses Verhalten – es sei »nun einmal üblich, dass die zweitstärkste Fraktion den zweiten Vorsitzenden stellt.« Antonie Thomsen begründet das Verhalten ihrer Partei damit, dass einzelne Mitglieder der CSU-Fraktion in der vergangenen Legislaturperiode teilweise parteipolitische »Fundamentalopposition« betrieben hätten, obwohl sie über den Vorstand nach außen auch die gemeinsame Arbeit des BA vertreten hätten. Besonders bitter aufgestoßen waren Thomsen auch Äußerungen des CSU-Mitglieds Thomas Schwed, der im Zusammenhang mit der Diskussion um eine DKP-Veranstaltung im Kulturhaus Milbertshofen der SPD vorgeworfen hatte, sie koaliere mit »den Mauermördern«.

Als besonders drängende Themen für den neuen BA sieht dessen Vorsitzende den Kampf um das geplante Gymnasium, ein Verkehrskonzept für den Münchner Norden und die architektonische Zukunft des Olympiageländes, wobei sie das geplante Hotel bei der BMW-Welt positiv beurteilt. Darin und in der Forderung nach einem besseren Autobahnanschluss kann sie sich der Unterstützung der CSU sicher sein. Anders bei den Grünen/ÖDP. Leo Meyer-Giesow betont auf unsere Nachfrage das Bestreben seiner Partei, den Autoverkehr im Münchner Norden einzudämmen, indem Fahrradwege und öffentlicher Nahverkehr noch attraktiver gestaltet werden.

Den Entwurf des Hotelneubaus beurteilt er zwar als »interessant«, doch nicht für den geplanten Standort, der wichtige Sichtachsen aus dem Park heraus verstelle. Die Zusammenarbeit verspricht interessant zu werden.

Eva Mäkler

Artikel vom 20.05.2008
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