Schleißheim nach gutem Kampf schließlich doch demoralisiert

Eching empfiehlt sich mit 5:1 der Oberliga

Ein schweres Stück Arbeit: Phönix verteidigte gut und zudem standen sich die Echinger im Derby öfters gegenseitig im Weg. Doch schließlich schossen sie sich der Bezirksoberliga schon sehr viel näher.	Foto: ba

Ein schweres Stück Arbeit: Phönix verteidigte gut und zudem standen sich die Echinger im Derby öfters gegenseitig im Weg. Doch schließlich schossen sie sich der Bezirksoberliga schon sehr viel näher. Foto: ba

Eching · Geht es nach den Toren, dann ist Eching gegen Schleißheim – wegen der vielen Ex-Echinger bei Phönix auch Eching 1A gegen Eching 1B genannt – die Mutter aller Derbys. In den 180 Fußballminuten zwischen den beiden Nachbarn fielen 16 Tore. Statistisch bedeutet das: Alle 11,25 Minuten klingelte es – und am Samstag nach dem Rückspiel war Phönix Schleißheim mit 1:5 (0:0) ein ganz tragischer Verlierer.

Mit vier Niederlagen am Stück fuhren die Schleißheimer nach Eching und betraten das Stadion des glorreichen TSV Eching mit dem demütigen Wunsch, nur nicht abgeschossen zu werden. Mit dem Anpfiff war es dann aber vorbei mit der Angst, denn Phönix hielt großartig dagegen. Die Echinger Zuschauer sprachen von einem zerfahrenen Spiel, was in der Fußballersprache nichts anderes heißt, als dass Phönix den Favoriten zu keinem Zeitpunkt ins Rollen kommen ließ. Von einer Krise war nichts zu sehen bei den Schleißheimern, bei denen sich einer für den anderen zerrissen hat.

Die Krönung der disziplinierten Vorstellung folgte in der 64. Minute, als der durch Per- sonalnöte von der zweiten zur ersten Mannschaft aufgestiegene Fabian Klose nach einer Freistoßflanke seines Kapitäns Robert Pauly das 1:0 köpfte. Schleißheim spürte das Wunder von Eching aber nur für gerade einmal 120 Sekunden.

Dem Tor folgte der direkte Gegenschlag der Echinger. Erst hätte es Elfmeter für Eching geben können, und bei der dieser Szene folgenden Ecke traf der Platzclub mit einer Kombination über drei Stationen. Dieser Ausgleich, der so nie hätte fallen dürfen, machte den rot-gesperrten Trainer Tarik Sarisakal rasend: »Wir müssen nach dem 1:0 nur zehn Minuten gut stehen – dann haben wir die Echinger in der Situation, mit der sie nicht klar kommen.« Doch dann erlebten die Blauweißen noch ihr blaues Wunder.

In der 71. Minute machte Alex Christophersen das 2:1 – ab da hatten die Echinger wirklich den Gegner, der sich abschlachten ließ. Die Phönix-Moral wurde gebrochen und der entfesselt aufspielende Ligaprimus machte auf dem Weg zur schon greifbaren Meisterschaft mit Christopher Schindler (76.) Robert Eichler (84.) und noch einmal Christophersen (87.) weitere Tore. Spätestens da vermisste niemand mehr den in Durchgang eins verletzt ausgeschiedenen Über-Goalgetter Fabian Hrgota. Nach 16 Minuten schied auch Schleißheims Roque Drengler verletzt aus, mit Verdacht auf Innenbandriss. ba

Artikel vom 07.05.2008
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