Garaus für die Gans

Schwabing · Abschlachten?

Graugans-Elternpaar mit Küken beim Spaziergang im Englischen Garten.	Foto: Privat

Graugans-Elternpaar mit Küken beim Spaziergang im Englischen Garten. Foto: Privat

Schwabing · Mit Empörung hat der Bund Naturschutz in München (BN) die Meldungen zur Kenntnis genommen, nach denen Graugänse im Nymphenburger Schlosspark und im Englischen Garten bereits in den nächsten Tagen gefangen und geschlachtet werden sollen. Der BN kündigt dagegen entschiedenen Widerstand an.

Insbesondere die den Medien zu entnehmende Begründung für die Genehmigung durch das KVR ist aus Sicht des BN aus der Luft gegriffen: »Die Argumentation des KVR und der Schlösser- und Seenverwaltung ist hanebüchen. Es gibt kein einziges fachliches Argument, welches das Abschlachten der Gänse begründen könnte. Die Frage »Mensch oder Tier« stellt sich beispielsweise im Nymphenburger Schlosspark nicht, weil Mensch und Gans hier nicht dieselben Wiesen nutzen. Allein die Fragestellung zeigt, welchen Stellenwert unsere Mitgeschöpfe bei uns haben«, so Christian Hierneis, Vorsitzender des BN in München.

Bei den betroffenen Gänsen handelt es sich nicht um in München lebende Parkgänse, sondern um Gänse, die speziell zum Gefiederwechsel die Parkanlagen aufsuchen. Diese Gänste sind beispielsweise einer Population, die aus dem FFH-Gebiet Altmühlsee, einem Schutzgebiet europäischen Rangs, in Franken stammt.

Gänse leben in lebenslanger Einehe. Das Schlachten von nicht-beringten Ehepartnern zerstört das Sozialgefüge der Populationen, traumatisiert die überlebenden Partner und verursacht unter Umständen damit erst zukünftige Schäden durch die Gänste.

Der BN prüft, inwieweit die Genehmigung des KVR und das Vorgehen der Schlösser und Seenverwaltung mit naturschutzrechtlichen Regelungen vereinbar sind.

Artikel vom 07.05.2008
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