Die Hauptschule an der Leipziger Straße bietet künftig eine Ganztagsklasse an

Moosach · Unterricht am Nachmittag

Rektor Günther Bartl hat bis Herbst jede Menge zu tun – bis dahin muss »seine« Moosacher Hauptschule auf Ganztagsunterricht eingestellt sein.Foto: jal

Rektor Günther Bartl hat bis Herbst jede Menge zu tun – bis dahin muss »seine« Moosacher Hauptschule auf Ganztagsunterricht eingestellt sein.Foto: jal

Moosach · Der Hauptschule an der Leipziger Straße steht eine Änderung ins Haus: Ab Herbst wird eine ihrer fünften Klassen nicht wie bisher üblich bis 13 Uhr die Schulbank drücken – ihr Schultag wird dreieinhalb Stunden länger dauern. Das hat das Kultusministerium in der vergangenen Woche beschlossen.

Die Änderung soll freilich keine Strafe für die Schüler sein – an der Leipziger Straße wird wie in 174 anderen bayerischen Schulen auch ab September eine Ganztagsklasse angeboten. Das Ziel hierbei ist, den Jugendlichen umfangreichere Lernmöglichkeiten zu verschaffen. Insgesamt 6.000 Euro stellt das Kultusministerium pro Jahr und Klasse in Aussicht.

Die Moosacher Hauptschule freut sich auf den Start der Ganztagsklasse – auch wenn Rektor Günther Bartl zugibt, dass er mit den Änderungen »absolutes Neuland« betritt und bis September nicht allzu viel Zeit bleibt: Denn beispielsweise müsse bis dahin die Mittagsversorgung gesichert sein. »Die vorhandenen Einrichtungen genügen uns noch für zwei oder drei Jahre, höchstens«, rechnet Bartl vor. Dann allerdings müsse eine »überflüssige Turnhalle« zur Mensa umgebaut werden. Mittelfristig aber könne die Schule auf ihr hauseigenes Schülercafé zurückgreifen. Bartl verspricht: »Wenn die Schüler da sind, können wir starten.« Allerdings geht er davon aus, dass die ausgebaute Klasse wegen der enormen Nachfrage nicht allen Interessenten einen Platz bieten kann.

Die Ganztagsbetreuung soll nicht nur Schülern »mit Lernschwierigkeiten oder mit einem Aufsichtsproblem daheim« dienen, auch soll nachmittags nicht nur Kernunterricht stattfinden: Die zwölf zusätzlichen, vom Ministerium bezahlten Lehrerstunden sollen vielmehr auch genutzt werden, um sich »besonderen Begabungen, die sonst nicht gefördert werden können«, zu widmen. Außerdem könnte man neue Projekte starten – deshalb möchte Bartl neben neuen Lehrern auch Honorarkräfte einstellen. Ein bereits existierendes Beispiel für ein entsprechendes Arrangement sei die Radlwerkstatt, die die Hauptschule mit Hilfe eines professionellen Fahrradmechanikers betreibt.

Um eine Ganztagsklasse anbieten zu können, musste die Moosacher Hauptschule zwei Voraussetzungen erfüllen: sie musste ein gutes pädagogisches Konzept und die so genannte Zweizügigkeit vorweisen. Das bedeutet: die Schüler sollen wählen können, ob sie den ganzen Tag in der Schule bleiben oder doch lieber mittags nach Hause gehen möchten.

Durch den Ganztagsunterricht jedenfalls soll »die Situation für die Förderung der Schüler verbessert« werden, wie Ludwig Unger betont, Pressesprecher des Bayerischen Kultusministeriums. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessere sich durch das Angebot. Das sei nicht nur ein Vorteil für berufstätige Eltern, die sich nachmittags keine Sorgen mehr um ihren Nachwuchs machen müssten – die Entlastung führe auch allgemein zu mehr »Entspanntheit« in den Familien.

Diese Gelassenheit werde hoffentlich in die Schulen weiter getragen. Dann haben am Ende alle etwas davon. Jana Lotze

Artikel vom 29.04.2008
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