Neun Millionen Bücher! Die Bayerische Staatsbibliothek braucht neue Gebäude

Maxvorstadt · Die Stabi wird größer

Auf der Ludwigstraße können die Bücher der Stabi nicht gelagert werden – also muss ein Neubau her! Foto: maho/Collage: clash

Auf der Ludwigstraße können die Bücher der Stabi nicht gelagert werden – also muss ein Neubau her! Foto: maho/Collage: clash

Maxvorstadt · Neun Millionen Bücher beherbergt die Bayerische Staatsbibliothek (Stabi) – mit steigender Tendenz. Seit langem schon sind das zu viele Wälzer für die Zentrale der Bücherei in der Ludwigstraße. Darum hat sie vor zwanzig Jahren eine Zweigstelle in Garching eröffnet, die verhindern soll, dass der Hauptbau aus allen Nähten platzt.

Doch die Auslagerung hat ihren Preis: Tägliches Hin- und Herfahren zum Beispiel, oder Verzögerungen bei Bestellungen. Um diese logistischen Probleme zu beheben, will die Stabi ein neues Außengebäude aus dem Boden stampfen: In der Kaulbachstraße 19, auf einem Grundstück, das im Moment ein Parkplatz-Provisorium ist. Der Bezirksausschuss Maxvorstadt (BA 3) begrüßt das Vorhaben, pocht aber auf einige Details.

Eberhard Schmid, bis vor kurzem Abteilungsleiter im Münchner Bauamt und jetzt in der Obersten Baubehörde tätig, informierte das Gremium in der vergangenen Woche über den aktuellen Stand des Projekts, »das den Zentralstandort wieder stärken soll«. Weit gediehen sei es noch nicht: Man wartet noch auf den Vorbescheid der Stadt München – und sollte alles gut gehen, wird wohl erst in rund vier Jahren der erste Stein gesetzt. Dennoch haben Staatsbibliothek und Bauamt schon detaillierte Vorstellungen, wie der Neubau einmal aussehen soll.

Das Gebäude soll vier Geschosse haben und mehr sein als eine bloße Bücher-Lagerstätte: So soll eine Bibliothekarsschule ebenso integriert werden wie eine Kinderkrippe für Angestellte der Bibliothek. Möglicherweise wird man darin sogar ein paar Plätze für den Nachwuchs von »Normalbürgern« frei halten. Wie das Äußere des Gebäudes aussehen soll, steht noch nicht fest – Schmid hat aber eine »Fassade mit Bezug zu der des Hauptgebäudes« im Sinn. So könnte er sich etwa eine Terrakotta-Fassade mit größeren Platten vorstellen.

Den BA-Mitgliedern ist bei dem Neubau vor allem eines wichtig: Der Fußweg zum Walter-Klingenbeck-Weg soll hierfür nicht geopfert werden. Das machte der scheidende Vorsitzende Klaus Bäumler (CSU) klar: »Wir wollen da keine Abschottung.« Um dies abzusichern, forderte der BA die Eintragung einer entsprechenden Dienstbarkeit ins Grundbuch. Schmid versicherte dem Gremium, dass man den Fußweg keinesfalls versperren möchte, »wir brauchen ihn ja für die Krippe«. Er könnte sich sogar vorstellen, den Weg noch aufzuwerten, etwa durch einen Pflasteruntergrund.

Eine endgültige Zusage konnte er hierfür dennoch nicht geben, weil in dieser Angelegenheit die Immobilien-Bayern, der Verwaltungsbetrieb der freistaatlichen Immobilien, ein Wort mitzureden hat.

Ein weiteres Anliegen, das der Ausschuss festhielt: Man will nicht, dass für den Bau Bäume gefällt werden, solange nicht hundertprozentig feststeht, dass er auch errichtet wird. Wenn allerdings Kräne und Bagger anrücken werden, werden in jedem Fall Bäume weichen müssen. Eberhard Schmid versicherte aber, »dass wir die nötigen Ersatzpflanzungen oder -zahlungen auf jeden Fall vornehmen«. Martin Hoffmann

Artikel vom 15.04.2008
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