Das Projekt »Copy & Work« startet einen Snack-Verkauf in Hauptschule

Ramersdorf · Pausenglück im Mai

Christian Bald von »Copy & Work« verkauft mit Alexandra, Markus und Florian (v. li.) Snacks in der Hauptschule am Echardinger Grünstreifen.	 Foto: Hirt

Christian Bald von »Copy & Work« verkauft mit Alexandra, Markus und Florian (v. li.) Snacks in der Hauptschule am Echardinger Grünstreifen. Foto: Hirt

Ramersdorf · Seit September 2007 finden Jugendliche ohne Arbeit Hilfe bei »Copy & Work«, eine Initiative, die aus dem in Neuperlach ansässigen Stadtteilnachbarn JAN (Junge Arbeit Neuperlach) hervorgegangen ist. Projektträger ist die Diakonie Hasenbergl, die nun von der SPD-Fraktion im Bezirksauschuss (BA) Ramersdorf-Perlach aufgefordert wurde, sich für die Fortführung einzusetzen und weitere Fördermittel beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu beantragen.

Denn diese laufen im September 2008 aus. Derzeit wird »Copy & Work« zu etwa 60 bis 70 Prozent aus Bundes- und EU-Mitteln finanziert, 30 Prozent muss das Projekt selbst erwirtschaften. Einige Gelder stammen aus dem kommunalen Haushalt und Spenden des Fördervereins. Die Zeit drängt, denn noch im April müssen die so genannten Interessenbekundungen beim Ministerium eingereicht werden. Auch die Stadt München soll sich mit einer 30 bis 40prozentigen Förderung beteiligen.

Dass das Projekt Erfolg hat beweist eine Statistik. Demnach besuchten von September 2007 bis Dezember 2007 insgesamt 143 Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren die Beratungsstelle in der Führichstraße 41, 91 davon zwischen 16 und 19 Jahren. Zehn Prozent der Jugendlichen kamen, um Grundinformationen zu Jobs und Praktika zu holen, 20 Prozent suchten Hilfe bei der Recherche, 60 Prozent bei der Erstellung von Bewerbungen. Zwölf der Hilfesuchenden waren Langzeitarbeitslose, 23 suchten weniger als ein Jahr nach einem Job.

»Leider führen wir keine Statistik darüber, wer inzwischen einen Job gefunden hat«, erklärt Rosa Mayr, Sozialpädagogin bei »Copy & Work«. Einige kämen zwar und würden erzählen, was aus ihnen geworden ist, aber in den nächsten Tagen soll diesbezüglich eine Telefonaktion durchgeführt werden, um genaue Zahlen zu erhalten.

Doch Beratung ist nicht alles, was »Copy & Work« leistet. Jüngstes Projekt ist der Catering-Service »Pausenglück« in Kooperation mit zwei Schulen. Die Führichschule ist eine davon, die bei Veranstaltungen auf Bestellung mit Snacks und Getränken versorgt wird. An der Hauptschule am Echardinger Grünstreifen wird seit einem halben Jahr ebenfalls auf Bestellung geliefert, nun wird es ab 1. Mai einen dauerhaften Pausenverkauf geben. »Die Jugendlichen gehen einkaufen, bereiten die Sandwiches bei uns in der Küche zu, dann fahren sie mit ihrem ›Boss‹ Christian Bald zur Schule und verkaufen dort die Sachen«, erklärt Dagmar Kircheis, zuständig für die Verwaltung bei »Copy & Work«. Dafür bekommt jeder Helfer 1,25 Euro pro Stunde vom Arbeitsamt.

Bald, der selbst einen Catering-Service besitzt und die Jugendlichen bisher anleitet, will weitere Bausteine einführen. »Wir haben eine Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtreff ›Zeugnerhof‹, wo ich abends eine Einführung in den Job eines Barkeepers geben werde«, erklärt Bald. Außerdem konnte endlich ein Bus angeschafft werden, der eine Beratung auch außerhalb des Büros in der Führichstraße ermöglicht.

Voraussichtliche Haltestellen sind am Jugendzentrum Zeugnerhof in der Josephsburgstraße (Berg am Laim), in der Achental-/Piusstraße, am Freizeittreff Bali in der Haager Straße, sowie in der Hochäckerstraße und am Utopia an der Ottobrunner Straße in Ramersdorf.

Sybille Föll

Artikel vom 15.04.2008
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