Christiane Hacker kandidiert nicht mehr für das Amt der Vorsitzenden im BA 13

Bogenhausen · Nach 13 Jahren ist Schluss

»Christl« Hacker bei der Stimmabgabe zur Kommunalwahl: Sie kandidiert nicht mehr für den Vorsitz. Fotos: Parteien

Bogenhausen · Es ist 21.55 Uhr, als die Vorsitzende des Bezirksausschusses Bogenhausen, Christiane Hacker, am Dienstag letzter Woche einen Strauß Tulpen inklusive dankender Worte überreicht bekommt. Abschiedsstimmung liegt in der Luft. Keine 10 Minuten später lässt »Christl«, wie die 59-Jährige von ihren BA-Freunden genannt wird, die Katze aus dem Sack: »Wenn’s am schönsten ist, soll man ja bekanntlich aufhören und deshalb werde ich nicht mehr für den BA-Vorsitz kandidieren.«

Im gleichen Atemzug bedankte sich die frisch gebackene Stadträtin bei allen für ihre Unterstützung und versicherte, dass sie der SPD-Fraktion im BA erhalten bleibt, was ihr stehenden Applaus von ihren Kollegen einbrachte.

Hans Brendel (CSU) ergriff spontan das Wort und bedankte sich bei Hacker für ihre gute Zusammenarbeit, »die zwar nicht immer ganz gerade aber stets ehrlich war«.

Über die Gründe für ihren Rücktritt spricht Hacker an diesem Abend, der erst kurz vor 1 Uhr nachts endet, nicht. Am nächsten Tag äußerte sie sich so: »Nach einem guten Dutzend Jahre darf man sich einen Wechsel gönnen. Da ich mein Stadtratsmandat gut ausfüllen möchte, wäre nach meiner Überzeugung bei einer Zweiteilung ein Aufgabengebiet ins Hintertreffen geraten.«

Wer den Vorsitz übernehmen wird, ist gerade bei den knappen Mehrheitsverhältnissen eine spannende Sache, die sich erst in der nächsten BA-Sitzung am 6. Mai, abschließend beantworten lässt. Auch über die möglichen Kandidaten für den Chefsessel im BA wird momentan noch der Mantel des Schweigens gelegt. Die SPD wird sich Mitte dieser Woche in einer gemeinsamen Sitzung aller Ortsvereine auf einen Kandidaten einigen. Zu hören ist, dass Neu-BA-Mitglied Peter Scheifele im Gespräch ist.

Aus den Reihen der Grünen, äußerte sich die momentan stellvertretende BA-Vorsitzende Angelika Pilz-Strasser auch nur vage: »Mir hat die Vertretung von Frau Hacker in den letzten Jahren viel Spaß gemacht, deswegen ist es durchaus möglich, dass ich kandidieren werde.« Über mögliche Koalitionen wollte sie »aus Gründen der Fairness« noch nichts verraten.

Bei der CSU wird sich auch erst in etwa einer Woche entscheiden, wer als Kandidat für den BA-Vorsitz ins Rennen geht. BA-Mitglied und Stadtradt Robert Brannekämper versicherte jedoch, dass die Gespräche auf Hochtouren laufen. »Mit den Grünen und der FDP stehen wir in regem Austausch, nächste Woche starten die Gespräche mit der SPD.« Momentan seien noch alle Varianten möglich. Eine Jamaika-Koalition mit Pilz-Strasser als Vorsitzende könne er sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch gut vorstellen.

Gestärkt geht die FDP aus der Kommunalwahl hervor. Ob die Partei auch einen Kandidaten stellen wird, ist noch ungewiss. Darüber werden die Liberalen erst am 17. April auf einer parteiinternen Sitzung beraten. Das Zünglein an der Waage könnte die DaCG sein. BA-Mitglied Andreas Nagel: »Ich habe keine eindeutigen Präferenzen, bin offen und warte ab.« Mit CSU und FDP habe es bereits Gespräche gegeben. »Zum Schluss kommt es aber auf Inhalte an und nicht auf Parteifarben«, sagt Nagel.

In der konstituierenden BA-Sitzung am 6. Mai, wird dann endgültig entschieden, wer künftig die Politik im 13. Stadtbezirk maßgeblich beeinflussen wird. »Ein echter Höhepunkt meiner Zeit im BA war sicher die Vorbereitung und erfolgreiche Durchführung des Unicef-Lichterfestes auf der Prinzregentenstraße«, berichtet Hacker. Schwierig seien immer die Verkehrsthemen gewesen – allen voran der Tunnelbau an der Richard-Strauss-Straße und die Tram nach St. Emmeram.

Seit 11. April 1995 ist die SPD-Politikerin Vorsitzende im BA – also auf drei Tage genau 13 Jahre lang. Mit einem Schmunzeln resümiert Hacker: »13 Jahre im 13. Stadtbezirk, die 13 war schon immer meine Glückszahl.« Andrea Koller

Artikel vom 15.04.2008
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