Tierhalter melden sich nach Artikel über Leinenpflicht im Riemer Park zu Wort

Messestadt Riem · Reaktion auf spielende Hunde »übertrieben«

Baxter und Co. wollen nur spielen: Die Hundebesitzer in der Messestadt plädieren für ein friedliches Miteinander von Hunden und Spaziergängern.	Foto: ko

Baxter und Co. wollen nur spielen: Die Hundebesitzer in der Messestadt plädieren für ein friedliches Miteinander von Hunden und Spaziergängern. Foto: ko

Messestadt Riem · Nachdem in den Ausgaben des Bogenhausener Anzeigers und des Südost-Kuriers vom 26. März der Artikel über Leinenpflicht für Hunde im Riemer Park erschienen ist, haben sich jetzt auch Hundebesitzer zu Wort gemeldet. Unter ihnen Florian Schack, durch dessen Boxer »Baxter« sich eine Familie angegriffen gefühlt hat.

Schack schildert die Situation anders, als im Artikel vom 26. März aus Sicht der Verfasserin eines der Briefe an den Bezirksausschuss wiedergegeben. Baxter und ein Rottweiler-Mischling, beides junge Hunde und gerade mal ein Jahr alt, hätten aus Wiedersehensfreude herumgetollt und gespielt und von der heran nahenden Familie gar keine Notiz genommen. Und trotzdem habe die Frau bereits in einer Entfernung von zirka 30 Metern angefangen zu schimpfen und zu schreien.

Dann habe die Spaziergängerin auch noch versucht, ein Kinderfahrrad nach dem Hund zu werfen. »Dass man in dieser Situation sein Tier schützen will, ist doch verständlich«, sagt der Boxerbesitzer. Für Schack hätte es genügt, wenn ihn jemand von der Familie darauf hingewiesen hätte, dass sie Angst vor Hunden hätten, anstatt zu schreien.

Katja Molinski, die Besitzerin des Rottweiler-Mischlings, hat die Situation ähnlich wie Schack erlebt. Obwohl die beiden Hunde in »einigem Abstand« zur Familie gespielt hätten, habe die Frau angefangen zu schreien. Für Molinski war diese Reaktion »hysterisch und übertrieben«. Ein dritter Hund, wie von der Frau angegeben, sei gar nicht da gewesen.

Und die Kinder der Familie hätten laut Molinski vielleicht sogar nur deshalb angefangen zu weinen, weil sie die schreiende Frau als Vorbild sehen würden.

Für Katja Molinski wäre es »selbstverständlich« gewesen einer freundlichen Bitte, den Hund an die Leine zu nehmen, nachzukommen. Sie und Florian Schack sind für einen respektvollen Umgang zwischen Hundebesitzern und Passanten. Denn schließlich sei ihnen daran gelegen, die Hunde auch weiterhin frei laufen zu lassen. Schack hält es allerdings nicht für sinnvoll, die Leinenpflicht im Park zu verschärfen.

Stattdessen sollten erst einmal die bestehenden Regeln konsequent und friedlich umgesetzt werden. Wichtig ist ihm dabei vor allem eine ausgiebige Kommunikation zwischen Hundehaltern und Spaziergängern. Weitere Hundebesitzer haben sich per Fax und per E-Mail in der Redaktion gemeldet. In einigen dieser Schreiben ist von »einseitiger und parteiischer Berichterstattung« die Rede.

Bei der Recherche für den Artikel im Riemer Park wollte sich außer einer Hundebesitzerin keiner der angesprochenen Tierhalter äußern. Vorschläge für ein besseres Miteinander wurden in den Schreiben an die Redaktion ebenfalls abgegeben: Ein bisschen mehr Rücksicht aufeinander nehmen, Hunde in den vorgeschriebenen Bereichen an die Leine nehmen und ein wenig mehr Aufklärung schaffen, wie man sich sowohl ängstlichen Passanten als auch Hundehaltern und Hunden gegenüber verhält. Denn schließlich seien »Hunde Tiere und keine Monster«. Florian Schack und Katja Molinski haben mit weiteren Tierbesitzern begonnen, gegen einen kompletten Leinenzwang im Riemer Park Unterschriften zu sammeln.

Weitere Informationen gibt es auf ihrer eigens dafür ins Leben gerufenen Homepage www.sgkm.de.

Kirsten Ossoinig

Artikel vom 08.04.2008
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