Start des Neugeborenen-Hausbesuchsdienstes in der Messestadt

Messestadt Riem · Willkommen in der Welt

»Gerade Alleinerziehende brauchen Unterstützung«: Sozialpädagogin und Familienhelferin Heike Kress zusammen mit ihrem Schützling Aylin (drei Monate): Einmal pro Woche kommt sie Aylin und ihre Mutter Nicole M. besuchen.Foto: ak

»Gerade Alleinerziehende brauchen Unterstützung«: Sozialpädagogin und Familienhelferin Heike Kress zusammen mit ihrem Schützling Aylin (drei Monate): Einmal pro Woche kommt sie Aylin und ihre Mutter Nicole M. besuchen.Foto: ak

Messestadt Riem · 249 Kinder wurden in den letzten 14 Monaten in der Messestadt Riem geboren. Und weil gerade Familien mit Neugeborenen vor großen Herausforderungen stehen, ist Heike Kress zusammen mit drei weiteren Familiengesundheitshelferinnen seit einigen Monaten in der Messestadt unterwegs. Ihre Aufgabe: Schwangere und Familien mit Neugeborenen unterstützen.

Initiiert wurde das Pilotprojekt »Willkommen in der Messestadt« von »help and hope«, einer Stiftung für Kinder in Not und dem SOS Familienund Beratungszentrum Berg am Laim.

Als erstes Projekt dieser Art in München starten Kress und ihre Kolleginnen mit ihren Hausbesuchen bei Familien, »die besondere Unterstützung brauchen«.

So wie Nicole M. Die alleinerziehende Mutter wohnt mit ihrer drei Monate alten Tocher Aylin seit ihrem berufsbedingten Umzug in der Messestadt. Unterstützung von Familie oder Partner bekommt die 25-Jährige nicht. »Erschwerend kommt hinzu, dass gerade Erstgebärende extrem unsicher sind«, weiß Kress und fügt hinzu: »In den ersten Wochen nach der Geburt brauchen die Mütter sehr viel Unterstützung.«

Nicole M. hat der Beistand der Sozialpädagogin geholfen, »mit vielen Dingen besser klar zu kommen«. »Obwohl ich jede Menge Bücher gelesen habe, gab es immer noch Dinge, die mich überfordert haben«, gibt die 25-Jährige zu. Da tut das Lob und die Unterstützung der erfahrenen Familienhelferin »einfach gut«. Auch persönliche Probleme könne sie mit Kress besprechen, wo sich doch gerade in den ersten Wochen sonst alles nur ums Kind drehe. Einmal pro Woche kommt Kress bei der kleinen Familie vorbei, kontrolliert die Entwicklung des Babys und gibt Tipps zur Säuglingspflege. Vor allem das Thema Schlaf-, Wachrhythmus liegt der Sozialpädagogin am Herzen. »Bei Schreibabys ist dieser Rhythmus meist gestört, so dass sie unter chronischem Schlafmangel leiden«, erklärt Kress. Damit die kleine Aylin erst gar nicht in den Teufelskreis des Nicht-Schlafens und Schreiens hineingerät, »habe ich von Anfang an versucht, klare Verhaltensregeln zu befolgen – auch wenn es manchmal schwer war«, erzählt Nicole M. »Man braucht viel Diszpilin, doch nach zwei Monaten hatte Aylin den Rhythmus verinnerlicht.«

Neben dem aktuellen Hilfsprojekt gibt es in der Messestadt viele weitere Familien-Einrichtungen. »Ich gehe zum Beispiel gerne ins Fameri und zum Nachbarschaftstreff«, berichtet Nicole M. Deren Leiterin vermittelte die damals schwangere 25-Jährige an die Helferinnen des SOS-Zentrums. »Generell arbeiten die verschiedenen Stellen eng miteinander zusammen und vermitteln bei Bedarf an andere Einrichtungen weiter«, erzählt Kress. Sorgen mache ihr lediglich die medizinische Versorgung der kleinen Messestadt-Bewohner. Einen Kinderarzt gibt es nicht.

Wer ebenfalls die Unterstützung der Familienhelferinnen in Anspruch nehmen will, kann sich Mittwoch von 14 bis 17 Uhr sowie am Donnerstag und Freitag von 8.30 bis 17 Uhr mit Heike Kress unter Tel. 4 36 90 80 in Verbindung setzen. A. Koller

Artikel vom 08.04.2008
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