»klima on s’cooltour« startet in Milbertshofen

Milbertshofen · Klima für Hans und Hänschen

In Sachen Energiesparlampen machen die Band Juli und der bayerische Umweltminister Otmar Bernhard (hinten) gemeinsame Sache.	Foto: ks

In Sachen Energiesparlampen machen die Band Juli und der bayerische Umweltminister Otmar Bernhard (hinten) gemeinsame Sache. Foto: ks

Milbertshofen · Wenn die Birne durchgebrannt ist, gehen die Lichter aus. Und dann? Wie man Energiesparlampen entsorgt, wissen bisher nur die wenigsten Erwachsenen – und fast keine Schüler. Seit vergangenem Montag ist das anders – zumindest in Milbertshofen. Am städtischen Lion-Feuchtwanger-Gymnasium starteten Profis in Sachen Energiesparen ihre »klima on s'cooltour«.

Sie gehen an Schulen in ganz Deutschland, um den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, wie man ausgediente Energiesparlampen entsorgt. Der bundesweite Wettbewerb zum Thema Klima- und Umweltschutz vernetzt theoretischen Lernstoff mit der Praxiserfahrung der Profis aus Industrie, Behörden, Verbraucherzentralen und Umweltschützern. Den »Tourstart« begleiteten auch Stadtschulrätin Elisabeth Weiß-Söllner, der bayerische Umweltminister Otmar Bernhard und zahlreiche Vertreter der Wirtschaft.

Die Schüler des Gymnasiums waren ganz überrascht, dass auch die Kultband Juli unter den Gästen war – und konnten sicher kaum nachvollziehen, dass ihre Stadtschulrätin gar nicht wusste, wer »Juli« eigentlich ist. Die Band soll die Schulklassen motivieren, sich möglichst kreative Umwelt- und Klimaprojekte einfallen zu lassen. Denn den Gewinnern winkt ein exklusives Konzert auf der Schulparty. »Wir sehen uns als Mittler zwischen Politik und Schülern. Sie sollen selbst etwas für den Umweltschutz tun, die Politiker dürfen sich dann aber nicht aus der Verantwortung stehlen«, sagte Sängerin Eva Briegel. Aber von einem erhobenen Zeigefinger halte die Band nichts. Dem konnte Weiß-Söllner nur zustimmen: »Die Schüler müssen mit Kopf, Herz und Hand bei der Sache sein, dann lernen sie mehr.« Alle Beteiligten waren sich einig, dass das Konzept vor allem Nachhaltigkeit sichern müsse, denn immerhin fänden nur 25 Prozent der Energiesparlampen ihren richtigen Weg in die Wertstoffhöfe.

Die Schulklassen können sich zum einen anhand virtueller »Klimaexpeditionen« das aktuelle Klimageschehen per Bildschirm ins Klassenzimmer holen. Der Lehrer kann dann auf die gegebenen Klimaelemente mit seinen Schülern reagieren. Zum anderen können sich die Klassen mit eigenen Projekten am Umweltschutz beteiligen. In Zeiten des Klimawandels gehe es um die Zukunft derer, die heute Schüler sind, betonte der bayerische Umweltminister. Und: »Wenn die Kinder wissen, dass die Energiesparlampen nicht in den Mülleimer gehören, geben sie das an ihre Eltern weiter«, setzt Bernhard auf einen weiter reichenden Effekt. Damit hofft er also, doch nicht hundertprozentig recht zu haben mit dem Zitat: »Was Hänschen nicht lernt, das lernt Hans nimmer mehr.« ks

Artikel vom 08.04.2008
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