Wenig glorreich: Heimstetten und Ismaning trennen sich 2:2

Heimstetten · Nach Langeweile kam die Torfolge

Heimstetten · Geduld war gefragt. Nur die Zuschauer, die in einer der langweiligsten Bayernliga-Halbzeiten der ganzen Saison nicht eingeschlafen sind, haben sich die späte Derbyrasanz verdient. 2:2 (0:0) trennten sich am Wochenende der SV Heimstetten und der FC Ismaning. Ausgerechnet gegen den Nachbarn holte Heimstetten durch ein Last-Minute-Tor seinen ersten Bayernligapunkt 2008.

Durchgang eins war genau genommen gar nichts. Vor beiden Toren gab es kaum Chancen und wenn mal ein Spieler den Abschluss suchte, verfehlte der Ball das Tor um mehrere Meter. Lediglich bei zwei Ismaninger Chancen durch Häfele und Fischer kam etwas Gefahr auf.

Ismanings Trainer Bernd Weiß sprach später von einem katastrophalen Spielniveau, über das intern noch einige Worte zu reden sein werden. In Durchgang zwei schien es, als wollten beide Teams die Versäumnisse der ersten Halbzeit im Eiltempo wieder gut machen. Binnen vier Minuten fielen drei Tore zwischen der 52. und 56. Minute eines Matches, dass nun doch noch die charakteristische Dramatik eines Lokalderbys bekam. Nach einem weiten Ball des ehemaligen Ismaningers Memisevic verlängerte Stöttner den Ball auf Steiner, der mit einem abgefälschten Schuss Heimstetten in Front brachte.

Die ganz tief im Abstiegssumpf steckenden Heimstettener hätten durch dieses Tor Aufwind bekommen müssen, doch die Folge war Sorglosigkeit. Bei beiden Toren war nur minimale bis keine Gegenwehr des SVH zu sehen. Besonders bitter war der Ausgleich, weil dieser praktisch vom Anstoß weg fiel. Andreas Fischer (53.) und Christian Schmid (56.) vollendeten zwei Ismaninger Spielzüge zur plötzlichen Führung für den Favoriten. Mit einem Tor und einer klasse Vorarbeit war nun Andreas Fischer auf dem besten Weg, der Mann des Spiels zu werden.

Nach diesem heftigen Rückschlag zeigte der SV Heimstetten wiederum eine bemerkenswerte Moral und gab sich nicht geschlagen, wie dies manch anderes Team aus dem Tabellenkeller wohl getan hätte. Das Heimteam versuchte alles und wurde ganz spät belohnt. Dieser Treffer des in der 58. Minute eingewechselten Pirmin Lechtthaler war kein Tor, sondern eine Erlösung. Heimstetten jubelte, als wäre in diesem Moment der Klassenerhalt geschafft.

Auch Trainer Frank Schmöller jubelte wieder wie zu seinen Spielerzeiten in der Bundesliga. »Das war ganz wichtig für die Psyche der Spieler«, sagte der Coach. Dabei dachte er auch schon an das Abstiegsendspiel am heutigen Mittwoch (18 Uhr) zu Hause gegen den FC Kempten. Beide Teams sind mit 22 Zählern punktgleich, da zählt der Sieg fast doppelt.

Artikel vom 01.04.2008
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